Andreas Moster

Kleine Paläste

Roman
Cover: Kleine Paläste
Arche Verlag, Zürich 2021
ISBN 9783716028049
Gebunden, 304 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Mehr als dreißig Jahre haben Hanno Holtz und Susanne Dreyer sich nicht gesehen, obwohl sie direkt nebeneinander aufgewachsen sind. Nun ist Hanno in die Kleinstadt seiner Kindheit zurückgekehrt und kümmert sich nach dem Tod seiner Mutter um den Vater. Unsicher streift er durch die kleine Welt, aus der er als Jugendlicher vor Jahrzehnten ausgebrochen ist. Susanne sieht ihm dabei zu. Sie hat ihr Elternhaus und besonders den Platz am Fenster im Obergeschoss mit Blick auf das Haus der Familie Holtz nie verlassen. Als sie sich entschließt, Hanno ihre Hilfe anzubieten, wird die Ruhe des Ortes gestört. Denn plötzlich treffen alte Erinnerungen aufeinander, in deren verschleiertem Zentrum eine Geburtstagsfeier im Sommer 1986 steht. Niemand ist davon unversehrt geblieben und niemand kann den Blick abwenden, als nach fast dreißig Jahren nun Licht durch die Risse der kleinen Paläste dringt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2021

Rezensent Jan Wiele kann sich die Geschichte über alte, verlogene Träume und einen Neuanfang, über verborgene Traumata und Abgründe, wie sie Andreas Moster in seinem Roman anhand einer bundesrepublikanischen Familie erzählt, auch in England oder anderswo vorstellen. Unheimlich scheint ihm die Stimmung im Text, der kriminalistisch auf eine Entdeckung hinausläuft. Das liegt laut Rezensent nicht zuletzt an der Erzählerin, die aus dem Jenseits heraus retrospektiv berichtet, erklärt Wiele.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.08.2021

Rezensent Frank Keil schaudert bei der Nachbarschafts-Hölle, die Andreas Moster in seinem Roman entwirft, und bleibt dem Alkohol nach der Lektüre erst einmal fern: Bei einer nachbarschaftlichen Feier im Jahre 1986 laufen die Dinge aus dem Ruder, 2018 kehrt der erwachsene Sohn der einen Familie zurück und kümmert sich um seinen pflegebedürftigen Vater. Das gegenseitige Sich-Beäugen und -Beurteilen kennt der Autor gut aus seiner Kindheit, wie Keil bei einem Gespräch mit dem Autor erfährt; die Pflege der Eltern sei hingegen nicht autofiktional, aber ein drängendes Thema für Moster. Wie der Autor hier die Geister an den Lebenden herumzerren lasse, beeindruckt Keil, von der Shakespeare'schen Art spricht er hier sogar. Ein "wunderbar erdiger, wohl komponierter" Roman, so der begeisterte Kritiker.

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