Anita Nair

Das Salz der drei Meere

Roman
Cover: Das Salz der drei Meere
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002
ISBN 9783455053845
Gebunden, 368 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Übersetzt aus dem Englischen von Angelika Naujokat. Mit fünfundvierzig Jahren unternimmt Akhila das erste Mal in ihrem Leben eine Reise ohne Begleitung und das, obwohl sie eine moderne, berufstätige Frau ist. Die strengen Traditionen verboten es ihr, ein eigenes, von der Familie unabhängiges Leben zu führen. Nun hat sie es satt, immer nur die verantwortungsvolle Tochter, verständnisvolle Schwester, liebevolle Tante und Mädchen für alles zu spielen. Auf ihrer Reise in die Stadt der drei Meere möchte sie endlich herausfinden, was sie wirklich will. Staunend lauscht Akhila den Inderinnen in ihrem Abteil, die während der Fahrt ihre Lebenserfahrungen austauschen...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.06.2003

Das Erzählmuster ist klassisch, so die Rezensentin Angela Schader: In einem Zugabteil entspinnt sich ein Gespräch zwischen sechs indischen Frauen, die reihum ihre Lebensgeschichte erzählen. Die alles bestimmende Frage nach weiblicher Eigenständigkeit mag für europäische Leser ein wenig "gestrig" erscheinen, meint die Rezensentin. Doch das sei nicht das eigentliche Problem an diesem Buch. Vielmehr kämen die Eigenheiten der jeweiligen Frauenstimmen zu wenig zum Vorschein, mit einer bezeichnenden Ausnahme: Die einzige Frauenfigur, der die Rebellion gegen die "männliche Selbstherrlichkeit" gelungen sei, spreche auf eine wirkliche eigene Art. Insgesamt findet die Rezensentin allerdings, dass die sechs, durchaus "farbig erdachten" Lebensläufe nicht aus dem "klaren, aber nicht brillanten" Erzählprisma ausbrechen.