Benjamin Prado

Nicht nur das Feuer

Roman
Cover: Nicht nur das Feuer
Luchterhand Literaturverlag, München 2003
ISBN 9783630871325
Gebunden, 240 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Matthias Strobel. Manchmal gelingt es ja zwei Menschen, die Leidenschaft ihrer ersten Begegnung ins alltägliche Leben hinüberzuretten, aber warum ist dieses Feuer zwischen Samuel und Ruth so gänzlich verloschen? In nichts gleicht Samuel mehr dem charismatischen studentischen Anführer, in den sie sich damals verliebt hat. Als Ruth ihm sagen will, daß sie ihn verlassen wird, schlägt der Blitz ein und trifft ihren Sohn Maceo, doch außer einigen seltsamen Anwandlungen bleibt Maceo unversehrt. Während er weiterhin Tag für Tag den Erzählungen seines Großvaters vom südamerikanischen Exil während des Spanischen Bürgerkriegs lauscht, den Geschichten von einer vergeblichen großen Liebe, beschließt Ruth, ihren Mann zu vergiften...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.07.2003

Michael Schmitt beschreibt dieses Buch als "Familiengeschichte", in der von drei Generationen in Spanien von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart erzählt werde. Zwar hat der Autor durchaus einen Hang zu "schrilleren Akzenten" und zu pathetischen Darstellungen, räumt der Rezensent ein. Auch neigt er dazu, seine "melancholische Weisheit" allzu "deutlich auszuformulieren", so der Rezensent zunächst etwas irritiert. Doch dann nimmt Schmitt das harsche Urteil zurück, indem er diese Details im Großen und Ganzen in den Hintergrund treten sieht und sich für ihn die Geschichte zu einem "breiten Spektrum verblichener Hoffnungen" zusammenfügt, die zum Teil sogar "komisch" wirkt. Der spanische Autor will mit seinem Buch weder über die Wirkungsmacht der Geschichte aufklären noch Gründe für den Lauf der Dinge aufzeigen, meint der Rezensent. Vielmehr handelt es von verlorenen Träumen, und daraus ist ein durchaus "anrührender Roman" geworden, so Schmitt angetan.