Caoilinn Hughes

Orchidee & Wespe

Roman
Cover: Orchidee & Wespe
Steidl Verlag, Göttingen 2019
ISBN 9783958296466
Gebunden, 416 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Sarah Hickey und Hans Christian Oeser. Wer wie Gael Foess schon mit elf Jahren einen schwunghaften Handel mit Läuseeiern betreibt und seinen Freundinnen Jungfrauenkapseln aufschwatzt, ist mindestens so einfallsreich wie geschäftstüchtig. Gael ist ein Adrenalin-Junkie, ehrgeizig, hochintelligent, so groß- wie kaltschnäuzig - und wild entschlossen, ein Leben ganz zu ihren eigenen Bedingungen zu führen. Ihre Eltern hat sie früh schon als untauglich befunden, sie und ihren labilen, künstlerisch begabten Bruder Guthrie angemessen großzuziehen. Als Gaels Vater, ein Banker, Frau und Kinder während der Finanzkrise 2008 verlässt, droht die Familie unter die Räder zu kommen. Ihre Mutter, einst eine gefeierte Dirigentin, verliert ihren Lebensmut und ihre Position. Guthrie steht mit siebzehn plötzlich ohne Schulabschluss, aber mit Zwillingen da. Dass sie ein Opfer irgendwelcher Umstände werden sollen, damit will Gael sich nicht abfinden. Sie verlässt Dublin, lernt in der koksgeschwängerten Finanzwelt Londons ein paar wichtige Lektionen und landet schließlich in New York.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 15.01.2020

Rezensent Peter Henning scheint zu bedauern, dass er Caoilinn Hughes' charismatischer, kapriziöser Hauptfigur, einer jungen irischen Frau, die ihrer kaputten Familie entflieht und mit betrügerischem Geschick ein eigenes Leben aufzubauen versucht und die Henning an Queneaus Zazi erinnert, nicht wirklich nahekommt, auch wenn die Protagonistin durchaus Kontur gewinnt. Die "Chronik einer Selbstfindung" aber entwickelt die Autorin laut Rezensent "stellenweise mitreißend" als Coming-of-Age-Story und "Meditation" über eine dysfunktionale irische Familie von heute.
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