Carol Gilligan

Die Wiederentdeckung der Lust

Cover: Die Wiederentdeckung der Lust
Pendo Verlag, Zürich 2003
ISBN 9783858425591
Gebunden, 279 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Thomas Wollermann und Sonja Schuhmacher. Carol Gilligan untersucht in ihrem neuen Buch nichts weniger als die Liebe. Ihr Fazit: Damit die Liebe mit Lust empfunden wird, erfordert es den Mut, tradierte Rollenverteilungen und daraus resultierende Verhaltensregeln zu durchbrechen. Zur Illustration dieser These dient Gilligan das Märchen von Amor und Psyche: Erst als Psyche Amors Befehl, ihn nicht anzuschauen, missachtet, verliebt sie sich in ihn. Nach Amors anfänglicher Verärgerung darüber finden die beiden schließlich wieder zueinander. Ihr gemeinsames Kind heißt Voluptas, zu deutsch: Lust.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.10.2003

Die Lust, um die es hier geht, so definiert Barbara Sichtermann, ist zu verstehen "als Freude am Leben und als Verlässlichkeit in der Liebe". Beziehungen, so stellt sie mit der Autorin fest, sind "nach wie vor vom Patriarchat entstellt" -, aber, dies die gute Nachricht: die Zeit des Patriarchats ist abgelaufen. Der Optimismus der Autorin scheint sich aus ihrer therapeutischen Praxis zu speisen, in der die "Imitation" des gesellschaftlich Geforderten und die Verleugnung der "eigenen Natur" aufgedeckt und der Weg zur "Selbstbejahung" wieder freigeschaufelt werden kann. Die Verknüpfung von therapeutischer Praxis und "Mythos, Drama und Romanliteratur", mit denen die Autorin "leichthändig und - bewusst - leichtsinnig" hantiert, findet Sichtermann "kunstvoll" und gelungen. Von "deutscher Gründlichkeit" oder akademischer Präzision sei in diesem Text nicht viel zu spüren, aber das macht dieses "sehr amerikanische Buch" eher wieder empfehlenswert, findet Barbara Sichtermann.
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