Klappentext
Eine falsche Entscheidung, die das Leben dreier Familien für immer verändert: Ein Richter zwingt die Krankenschwester Charlotte, sein sterbenskrankes Neugeborenes gegen ein gesundes zu tauschen. Folgt sie seiner Drohung nicht, entzieht er ihr den Pflegesohn. Die Welt aller Beteiligten gerät aus den Fugen, doch hinter allem wirkt der geheimnisvolle Plan des Lebens...
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.11.2020
Rezensent René Scheu glaubt, von diesem Roman persönlich profitiert zu haben. Drei Szenen zu Eltern-Kind-Beziehungen, die plötzlich "die krassestmögliche Wendung" nehmen, münden in eine vierte, nicht weniger eindrückliche, fasst er zusammen; so verlasse etwa in der ersten eine Mutter völlig unerwartet ihren sechsjährigen Sohn. Die Spannung fand der Kritiker stellenweise fast unerträglich, aber am Ende des Buchs war ihm klar: Er kann nicht anders, als den Figuren mit voller Empathie zu folgen, auch wenn sie scheinbar Böses tun. Denn ihm zeigt sich hier, dass man mit Moralisieren nicht weit kommt, weil jede Handlung gute Gründe hat. Diese Erkenntnis hat Scheu nicht nur gelassener gemacht, er hält es nun mit Nietzsche: Wenn man sich bemühe, sie zu sehen, sei Schönheit in allen Dingen.
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