Douglas Coupland

Miss Wyoming

Roman
Cover: Miss Wyoming
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2001
ISBN 9783455011753
Gebunden, 336 Seiten, 20,40 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Tina Hohl. John Johnson, ein ehemaliger Filmproduzent, wird durch eine Nahtoderfahrung zu einem neuen Menschen. Auch Susan Colgate, eine frühere Schönheitskönigin, küsst den Tod, als sie als Einzige einen Flugzeugabsturz überlebt. Beide nehmen die Ereignisse zum Anlass, ihr Leben zu ändern. Nach einem Jahr als Tramp in einer Landschaft, die zu schön scheint, um darin sterben zu können, wagen beide einen Besuch im alten Leben und begegnen sich zufällig eines Nachmittags auf der idyllischen Terrasse des "Ivy", eines einschlägigen Hollywoodlokals. Es ist ein Moment spontanen Erkennens und der Verheißung der großen Liebe. Am nächsten Tag ist Susan spurlos verschwunden ...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.03.2002

Zwar zeichnet sich der "Hollywood-Roman" von Douglas Coupland durch eine recht "durchschaubare Dramaturgie" aus, urteilt der Rezensent Hans-Peter Kupsch, doch die Art wie der Autor die einzelnen Lebensabschnitte seiner Hauptfiguren zu "ironischen Moritaten" zusammenfügt, findet er fabelhaft. Mit dieser Leistung kann es Coupland getrost mit anderen Meistern der "realistischen Erzählung" aufnehmen, so der Rezensent weiter. Besonders die Fähigkeit, für bornierte und unangenehme Charaktere dennoch Verständnis beim Leser zu erzeugen, zeige die "doppelbödigen" Personendarstellungen des Autors. "Ironisch, sarkastisch" und dann doch wieder "sentimental" richte Douglas Coupland seinen Blick auf ein Amerika jenseits der unbegrenzten Möglichkeiten und Hoffnungen, um gegen Ende den Wolkenhimmel wieder ein wenig zu lichten. In gängiger Filmmanier eben, meint Hans-Peter Kupsch.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.07.2001

Thomas Leuchtenmüller kennt seinen Coupland. Von "Generation X" bis "Girlfriend in a Coma" breitet er uns eingangs seiner Besprechung das Oeuvre des Amerikaners aus, um uns dann mitzuteilen, dass "Miss Wyoming" jedenfalls in die Reihe der schwächeren Publikationen des Autors gehört und die aus dessen anderen Büchern bekannten Ingredienzien allzu fachmännisch und deshalb erkennbar komponiert. Außerdem stoßen dem Rezensenten diverse Ungereimtheiten im Text, klischeehafte Randfiguren und Geschmacklosigkeiten sauer auf. Misslungen gar findet er das Buch nicht zuletzt, "weil es die Sphäre der Sterne und Sternchen nicht genug überzeichnet, um als Satire gelten zu können."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2001

Enttäuscht zeigt sich Silke Scheuermann vom neuen Roman des kanadischen Kultautors, der "so witzig und präzise" das Milieu der Jugendkulturen und Computerfreaks beschreiben konnte. In diesem Fall verlässt Coupland das ihm bekannte Milieu und geht nach Hollywood, teilt Scheuermann mit, wo er eine ehemalige Schönheitskönigin und einen gescheiterten Produzenten aufeinandertreffen lässt. In einem bleibt sich Coupland jedoch treu, seine Figuren werden "von einer Art Dauerjugend heimgesucht", stellt die Rezensentin fest. Und, so seine Botschaft, es gebe kein Entrinnen aus den Klischees. Leider, sagt Scheuermann, gilt das auch für den Autor, dem bei der Handhabung von Soap-Elementen jede Ironie abhanden gekommen zu sein scheine. Im Ergebnis sei dieses Romankonstrukt jedenfalls unglaubwürdig, schreibt Silke Scheuermann.
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