Georges Brassens

Georges Brassens: Die Chansons

Französisch | Deutsch. Aus dem Französischen von Gisbert Haefs
Cover: Georges Brassens: Die Chansons
Mandelbaum Verlag, Wien 2021
ISBN 9783854769903
Gebunden, 656 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Georges Brassens zum hundertsten Geburtstag am 21. Oktober 2021 : seine Chansontexte auf Französisch und Deutsch.Seine Texte galten immer als nicht übersetzbar. In Frankreich Kult, war Brassens im deutschsprachigen Raum deshalb nur wenigen Kenner*innen bekannt. Hier finden sich nun die zu Lebzeiten veröffentlichten Chansons auf Französisch und Deutsch, übertragen, nachgedichtet von Gisbert Haefs. Das Chanson, mit dem Brassens schlagartig bekannt wurde, war "Le gorille", ein frivoles Couplet über einen brunftigen Affen, das sich in seiner Pointe als Plädoyer gegen die Todesstrafe herausstellt. Zwischen den 1950er und 1970er Jahren war Brassens einer der populärsten französischen Chansonniers und Dichter. Er schrieb auch für anarchistische Zeitungen, glaubte aber nicht daran, durch ein "kleines Chanson" die Gesellschaft zu verändern. Und doch wurden zwischen 1952 und 1964 fast die Hälfte seiner Chansons vom staatlichen Radiosender RTF verbannt, weil sie entweder Polizei und Justiz attackierten oder als anstößig empfunden wurden. Auch die Vertreter der Kirche konnten sich Brassens' ätzender Kritik sicher sein. Seinen lyrischen Sarkasmus, seine spöttischen Verse in der Tradition von François Villon und seine balladesken Geschichten trug er zumeist nur mit einfachster Instrumentierung vor, um die Texte wirken zu lassen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.04.2022

Hubert Spiegel trällert sich durch die zweisprachige Ausgabe mit Liedtexten von Georges Brassens in der Übersetzung von Gisbert Haefs. Haefs hat seinen Respekt schon wegen der schieren Fülle der Chansons, aber auch, weil es ihm gelingt, Brassens' Texte aus Hoch- und "Gossensprache", strengen Rhythmen, Zitaten und Sprachspielen einigermaßen kongenial ins Deutsche zu übertragen, wie Spiegel findet. Wenn Haefs ein Wort unübersetzt stehen lässt, weiß er genau, warum, ahnt der Rezensent. Und auf ein Wort wie "Polizerdeppermegären" (für "mégères gendarmicides", also wildgewordene Marktweiber, die Gendarmen zu Hackfleisch machen) aus dem Chanson "Hécatombe" muss man erst einmal kommen, staunt er. Eine, nein, die Diskografie zu Brassens, schwärmt Spiegel.
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