Gernot Wolfgruber

Auf freiem Fuß

Roman
Cover: Auf freiem Fuß
Jung und Jung Verlag, Salzburg 2009
ISBN 9783902497482
Gebunden, 175 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Mit Gernot Wolfgruber fasst eine Welt in den Blick, die bis dahin (und seither) kaum je für literatur'würdig' erachtet wurde: die Welt der Arbeitenden, die weiterkommen wollen auf der sozialen Leiter und doch von nichts weiter entfernt sind als davon, Karrieristen zu sein. Das gilt auch ganz entschieden für den Helden dieses Romans, der in einer Textildruckerei eine Lehre beginnt und rasch wahrnimmt, wie Arbeit und Leben immer mehr auseinanderdriften und ihn zu einem Spagat zwingen, der ihn zu Fall bringen kann.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.06.2009

Nachdrücklich begrüßt Karl-Markus Gauß die Wiederauflage von Gernot Wolfgrubers Debütroman aus dem Jahr 1975, der in beklemmender Dichte die Erfahrungen eines Jugendlichen in der entfremdeten Arbeitswelt schildert. Mit seinem Erstling habe der österreichische Autor, der nach seinem 1985 erschienenen Roman "Die Nähe zur Sonne" rätselhafter Weise verstummte, literarisches "Neuland" betreten, wie Gauß hervorhebt. Bei Wolfgruber gewinnt die kalte und auf Rationalisierung zugerichtete Welt der Arbeit in den Augen seines jugendlichen Ich-Erzählers Gestalt, der sich gegen die demütigenden Arbeitsbedingungen auflehnt, ohne je eine kritische Haltung zu gewinnen, wie der Rezensent feststellt. Sehr nah sei der Autor seinem Protagonisten, der straffällig wird, ein paar Wochen ins Gefängnis muss und früh resigniert, wobei Gauß besonders beeindruckend findet, wie Wolfgruber vorführt, dass die Entfremdung des Lehrlings in der Arbeitswelt nach und nach auch sein ganzes restliches Leben erfasst.
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