Gilbert White

Die Erkundung von Selborne durch Reverend Gilbert White

Eine illustrierte Naturgeschichte
Cover: Die Erkundung von Selborne durch Reverend Gilbert White
Die Andere Bibliothek, Berlin 2021
ISBN 9783847704379
Gebunden, 400 Seiten, 44,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Rolf Schönlau. Als Georg Forster 1772 an Bord von Captain Cooks Weltumseglungsschiff ging, arbeitete Gilbert White schon seit über zwei Jahrzehnten fern von allen Akademien an seinen eigenen naturkundlichen Beobachtungen. Vor allem an seinem Geburtsort Selborne in Hampshire in Südengland, in dem er als Kaplan die umliegenden Pfarreien betreute, führte er Tagebuch über die Wind- und Witterungsverhältnisse. Er verfolgte die Jahreszeiten und machte sich präzise Notizen zur Selborne'schen Pflanzen- und besonders der Tierwelt. Mit dem Stapel seiner Notizen wuchs auch seine Sammlung von in Brandy konservierten Präparaten, die seinen Besuchern den Artenreichtum der örtlichen Fauna augenfällig machte. In der Tradition der englischen "Pastoren-Naturhistoriker", die die zoologischen und botanischen Nomenklaturen von Carl von Linné füllten, machte sich Gilbert White an die Erkundung jener Landstriche, die er sich wandernd erschließen konnte: Weideland, Kreideformationen, Heiden, Acker- und Kulturböden, Tümpel, Weiher und Flüsse, Sümpfe und Trockengebiete. Seine Feldforschung im Allernächsten brachte Erstaunliches zutage: Er gilt als Entdecker der Zwergmaus als eigenständiger Art, hat als Erster Zilpzalp, Fitislaubensänger und Waldlaubensänger anhand ihres Gesangs als drei verschiedene Vogelarten unterschieden und festgehalten, dass Eulen in B-Dur schreien.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.11.2021

Rezensent Thomas Weber liest die illustrierte Naturgeschichte des Pfarrers Gilbert White mit Vergnügen. Eingedenk dessen, dass sich Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts nicht "ohne Unschärfen" in unsere Zeit übertragen lasse, lässt sich Weber auf die deutsche Übersetzung ein. Whites an Linne orientierte regional begrenzte Beobachtungen von Vögeln und Fledermäusen in allen sinnlichen Details ergeben laut Weber zwar nicht die angestrebte universelle Naturgeschichte, wohl aber abwechslungsreiche Unterhaltung.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 17.05.2021

Rezensent Tobias Lehmkuhl liest die von Rolf Schönau übertragene Naturgeschichte aus der Feder des Naturliebhabers Gilbert White mit großer Hingabe. Dazu verleitet ihn Whites von wissenschaftlichem Interesse, vor allem aber von großer Liebe für die Natur geprägter Stil. Wie der Autor vor seiner Haustür im südenglischen Selborne den Kammerton der Eulen oder den "würzigen" Geschmack der Ringdrossel prüft (hier war White ganz zupackender Genussmensch, stellt Lehmkuhl verblüfft fest), wie er unbefangen und neugierig zahme Kröten oder auch die Traditionen der Menschen in seinem Landstrich erkundet, findet der Rezensent berückend. Die Anlage des Buches als Briefreihe an zwei befreundete Naturforscher scheint Lehmkuhl gut zu funktionieren.

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