Gilles Reckinger

Lampedusa

Begegnungen am Rande Europas
Cover: Lampedusa
Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2013
ISBN 9783779504405
Broschiert, 228 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Lampedusa - eine kleine italienische Insel im Mittelmeer. Klein genug, dass man sie getrost immer wieder vergessen konnte in Rom und in Brüssel - wären da nicht Zehntausende von Bootsflüchtlingen aus Afrika, die in den letzten Jahren dort angekommen sind. Wann immer eine besondere Tragödie zu vermelden ist, richten die Medien reflexartig ihre Spots auf die Insel, tragen diese Bilder von der Peripherie in die Mitte Europas - und wenden sich genauso schnell wieder ab. Von Lampedusa und den Lampedusani erfahren wir nichts. Der Ethnologe Gilles Reckinger hat sich mehr Zeit genommen und die Menschen von Lampedusa haben ihm viel von sich erzählt. Von denen, die weggingen und denen, die zurückkamen, von ihren eigenen Lebensträumen, von den täglichen Widrigkeiten, den Versorgungslücken, der Langeweile. Und was uns aus der Ferne erstaunt, wird durch Reckingers Buch verständlich: Die Begegnung mit dem Fremden lässt wenig Raum für rassistische Projektionen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 02.05.2013

Gilles Reckingers Buch ist für Marie-Sophie Adeoso eher ein Reisetagbuch mit sehr persönlichen Einblicken in das Leben der Lampedusani geworden denn ein Buch über das Schicksal der auf der Insel zwischen Europa und Afrika anlandenden Flüchtlinge oder über europäische Asylpolitik. Für Adeoso kein Problem, im Gegenteil. Denn wenn der Ethnologe Taxifahrer, Gastwirte und Polizei zu Wort kommen und eigene Beobachtungen einfließen lässt, entsteht für die Rezensentin ein ambivalentes Bild von Menschen am Rande Europas, das die unschönen Auswirkungen globaler Politik und Wirtschaft gut sichtbar werden lässt.
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