Gwendoline Riley

Joshua Spassky

Roman
Cover: Joshua Spassky
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt am Main 2011
ISBN 9783895613562
Gebunden, 168 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Sigrid Ruschmeier. Die coole und doch sensible Natalie bricht aus ihrem Leben zwischen Schreiben, Gelegenheitsjobs und Bars in Manchester aus und überwindet ihre Flugangst, um in die Vereinigten Staaten zu reisen. In Asheville, North Carolina, trifft sie den Theaterautor Joshua Spassky wieder, mit dem sie seit einigen Jahren über den Atlantik hinweg eine Affäre hat, und begibt sich zugleich auf die Spuren von Thomas Wolfe und F. Scott Fitzgerald.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.2012

Dieser Roman von Gwendoline Riley ließ bei Nadja Urbani Bilder wie aus einem Film Sophia Coppolas aufsteigen, was die Rezensentin aber als Empfehlung verstanden wissen will, denn sie hat "Joshua Spassky" offensichtlich sehr gern gelesen. Bei der titelgebenden Figur handelt es sich um einen amerikanischen Theaterregisseur, mit dem die britische Erzählerin Natalie seit Jahren eine platonische Beziehung unterhält, wie die Rezensentin erklärt, die sich aber vor allem über den Clou des Buches freut: Auch als Natalie in die USA zieht, ändert sich kaum etwas an dem Verhältnis der beiden: Sie hängen weiterhin cool und ein bisschen "dauermüde" im Hotel herum und gehen mehr oder wenigen tiefsinnigen Gedanken nach. Urbani gefällt diese Form des gepflegten Ennui: "Ein Gefühl von Freiheit weht aus den Seiten, schön und träge zugleich."
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 24.01.2012

Rezensent Hans-Peter Kunisch meint mit diesem fünften Roman der britischen Autorin Gwendoline Riley durchschaut zu haben, dass er es bei ihrem Werk mit einer Art "Autobiografie in Etappen" zu tun hat. Denn die Ich-Erzählerin Natalie geht wie die Autorin auf die Dreißig zu und ähnelt im lakonisch-melancholischen Ton ihren jüngeren Romanvorgängerinnen, meint der Rezensent. Die vorliegende Geschichte eines getrennten Paares, beides Schriftsteller, die nach einer zweijährigen Trennung einige Tage in einem Hotel in Ashville, North Carolina verbringen und sich dort bemühen, ihre Beziehung zu ergründen, ist im Setting ziemlich klassisch und kommt in den Augen Kunischs etwas zäh in Gang. Dafür nimmt dieses Kammerspiel der Gefühle dann aber nach dem ersten Drittel an Tempo auf und überrascht mit bleibenden Sätzen, wie er lobt. Das Ende schließlich hat ihn sogar "überrascht". Positiv, muss man sagen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.07.2011

Dieser Autorin wünscht die Rezensentin vor allem eines: neuen Stoff. Denn von den etwas abgehalfterten, alkoholisierten und kraftlos durch die Welt gleitenden Heldinnen hat Bernadette Conrad langsam genug. Wie in den Vorgängerbüchern, erkennt Conrad, stelle Gwendoline Riley ihre Heldin auch in diesem Roman zwar in die Welt, aber nicht in Zusammenhänge. Was in ihrem Leben von Bedeutung ist, weiß die Heldin nicht so genau. Conrad hingegen weiß nicht, was in diesem Roman von Bedeutung ist, wovon die Autorin eigentlich erzählt, ob es sich dabei um eine Geschichte handelt oder doch bloß um Szenen im luftleeren Raum. Conrad ist das zu diffus, auch in den Dialogen. Und wenn am Ende doch noch ein Zusammenhang auftaucht, scheint er ihr bloß behauptet.
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