Hartmut Leppin

Das Erbe der Antike

Cover: Das Erbe der Antike
C.H. Beck Verlag, München 2010
ISBN 9783406601309
Kartoniert, 288 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Europa kommt aus Asien! Sie ist eine hübsche Prinzessin, die vom lüsternen Göttervater Zeus übers Meer entführt und an der Küste Kretas abgesetzt wird. Im übrigen hat die Antike keinen Europa-Begriff. Sie erlebt sich selbst als einen zusammenhängenden Kulturraum, zu dem Griechen und Römer, die Bewohner Vorderasiens, Ägypter, Karthager und noch viele andere Völker gehören. In diesem kulturell unendlich reichen Völkergemisch schießen so viele Impulse auf, dass die damals frei werdenden politischen, geistigen, kulturellen und religiösen Kräfte das sich erst langsam herausbildende Europa nachhaltig prägen. Hartmut Leppin spürt diesem Entstehungsprozess nach, erzählt die Geschichte der Anfänge Europas, erhellt ihre wichtigsten Weg- und Wendemarken.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.02.2011

Die Zurückhaltung, die sich die neue Beck-Reihe zur europäischen Geschichte bei geistes- und ideengeschichtlichen Überlegungen offenbar auferlegt hat, stößt bei Stephan Speicher auf Enttäuschung. Von den ersten drei Bänden überzeugt ihn deshalb nur Hartmut Leppins Buch über "Das Erbe der Antike" in seinem unter die Leitbegriffe "Freiheit", "Imperium" und "wahrer Glaube" geordneten Aufbau. Hier zeigt der Rezensent Bewunderung für die klaren Linien des Autors und seinen Mut, die Antike aus zeitgenössischer Sicht nach ihrer "Identität" zu befragen. Dabei blase Leppin dennoch nicht in die "Abendlandstrompete", betont Speicher, dem es aber wichtig ist, hier die antiken Wurzeln europäischen Selbstverständnisses umrissen zu sehen. Daher kann der Rezensent kann nur bedauern, dass dafür in der Reihe nur ein Band zur Verfügung steht.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.12.2010

Im Licht zweier neuer Reihen des C.H. Beck Verlags zur Geschichte Europas betrachtet Caspar Hirschi auch dieses Buch von Hartmut Leppin. Leppins Werk, das die Reihe "C. H. Beck Geschichte Europas" eröffnet, lässt keinen Zweifel daran, dass sein Autor ein antikes Europa für eine völlig anachronistische Vorstellung hält und unterläuft somit die von Hirschi vermutete Intention des Verlags, ein auf ein einiges Europa ausgerichtetes Geschichtswerk zu bieten. Trotzdem sieht der Rezensent den Autor aber dieser "Teleologie" verpflichtet, indem er sich weniger der Antikenrezeption verschreibt, wie der Titel erwarten ließe, sondern sein Buch nach drei Leitbegriffen gliedert, die erst für die "spätere Geschichte Europas" maßgeblich sind, wie Hirschi bemerkt. Klare Gliederung und gut lesbare Schreibweise entlocken dem Rezensenten Lob, doch das Gesamtkonzept der Reihe jedenfalls kann ihn nicht überzeugen.
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