Hella Haasse

Das indonesische Geheimnis

Roman
Cover: Das indonesische Geheimnis
Transit Buchverlag, Berlin 2015
ISBN 9783887473235
Gebunden, 160 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen übersetzt von Birgit Erdmann und Andrea Kluitmann. Provoziert durch die Anfrage eines Journalisten erinnert sich Herma Warner an ihre Kinder- und Jugendzeit im Indonesien der zwanziger und dreißiger Jahre. Als Tochter von Holländern in Batavia (Djakarta) geboren, wuchs sie dort privilegiert auf, befreundete sich mit indonesischen Mädchen und Familien, interessierte sich für deren Lebensweise und Sprache. Dann, gerade erwachsen, muss sie erfahren, dass die politischen Verhältnisse Anfang der vierziger Jahre (das harte Kolonialregime, der wachsende Widerstand dagegen und die Radikalisierung ihrer indonesischen Freundinnen und Freunde) alles in Frage stellen, was sie bis dahin als ihre Heimat, ihre Identität und ihre große Liebe begriffen hatte. Dieser Zeit nähert sie sich im Rückblick, in Details und Momenten, die sich erst langsam zu einem Puzzle zusammensetzen. Im Augenblick des Erinnerns und angesichts vieler Rätsel, die sich dabei ergeben, wird ihr klar, mit welcher fast unverzeihlichen Naivität sie damals in ihrer Familie als Teil der Kolonialgesellschaft gelebt hat, wie wenig sie von ihren Eltern, ihrer engsten indonesischen Freundin und ihrem indonesischen Freund wusste - der dann später, nach dem Ende der Kolonialzeit, ihr Mann wurde.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 15.03.2016

Hella S. Haasses Roman über koloniale Erinnungen, die an die Oberfläche dringen, überzeugt Katharina Borchardt durch die Kenntnisse der Autorin über Niederländisch-Indien. Für die Rezensentin entsteht hier ein sozialhistorisches Panorama der Zwischenkriegszeit und darüber hinaus. Bemerkenswert findet Borchardt, wie die Autorin Vergangenheit und Jetztzeit miteinander verbindet und die Handlung ruhig und konsistent auf eine schockierende Einsicht hin steuert.