Hermann Scheer

Der energEthische Imperativ

100% jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist
Cover: Der energEthische Imperativ
Antje Kunstmann Verlag, München 2010
ISBN 9783888976834
Gebunden, 270 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Nie war eine Inventur der Energiedebatte nötiger als heute. Über wohlfeilen Sympathiebekundungen für erneuerbare Energien, über der Diskussion um "Jahr hundertprojekte" wie Desertec und "Brückentechnologien" droht das wahre Ziel aus den Augen zu geraten: 100% jetzt. Eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien ist möglich. Wer sie nicht unverzüglich in Angriff nimmt, handelt unverantwortlich und beschwört neue Krisen herauf. Beschleunigung ist daher das Kernthema von Her mann Scheers neuem Buch. Der streitbare Politiker und international renommierte Solarexperte leuchtet hinter den Scheinkonsens, der auch Teile der Umwelt bewegung erfasst hat. Er zeigt die wahren Konfliktlinien auf, nennt die Bremser und Blockierer beim Namen. Vor allem aber bietet Scheer eine realistische Bilanz der verschiedenen Konzepte nach ihren unterschiedlichen Wirkungen und Erfolgsaussichten.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 05.01.2011

Der Philosoph Peter Sloterdijk nutzt das Erscheinen dieses Buchs, um das Vermächtnis des  im Oktober verstorbenen grünen Sozialdemokraten Hermann Scheer insgesamt zu würdigen, der seit mehr als dreißig Jahren die solare Wende in der Energiepolitik forderte, propagierte und betrieb und damit zur "Identifikation einer epochalen Idee" wurde. Das Buch verfolgt - wie auch seine Vorgänger - die These, dass die komplette und sofortige Umstellung der gesamten Energieversorgung möglich sei und nur von "eingebetteten" Wissenschaftlern und Politikern sabotiert werde, und laut Sloterdijk tut es dies mit aller gebotenen "Sachlichkeit und Leidenschaft". Dass Ungeduld eine Tugend ist, hat der Philosoph auch von Scheer gelernt, denn schließlich, schreibt er in seiner umfassenden Hommage,  ist alle Politik immer Zeitpolitik: "Wer zu spät siegt, hat auch verloren. Wer das Richtige zu spät tut, tut doch das Falsche."