Holly-Jane Rahlens

Prinz William, Maximilian Minsky und ich

Ab 11 Jahren
Cover: Prinz William, Maximilian Minsky und ich
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002
ISBN 9783499211591
Taschenbuch, 212 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ulrike Thiesmeyer. Nelly ist eine brillante Schülerin und sehr verliebt. Die Liebe traf sie an dem Tag, an dem Prinzessin Diana beerdigt wurde und ihr trauernder Sohn William weltweit die Bildschirme beherrschte. Nellys Mutter findet das gar nicht komisch. Statt königlicher Websites soll ihre verknallte Tochter lieber die Thora studieren. Doch Nelly hat nur ein Ziel, und das heißt England. Als die Schulmannschaft zu einem Basketballturnier nach Eton eingeladen wird, braucht sie nur noch einen Trainer. Vielleicht lässt sich ja ein Deal mit diesem unsäglichen Basketball-Crack Maximilian Minsky arrangieren ...

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.06.2002

Oho: wer seinen IQ unter 148 angesiedelt findet, warnt Horst Künnemann, kann sich das Buch schenken. Für den Rezensenten offenbar kein Problem, kann er der Autorin doch immerhin "überschäumende Geistesgaben, sprungfreudige Ironie wie Sprach- und Reaktionswitz" und noch einiges mehr bescheinigen. Eine "dramatische Figurenkonstellation" etwa oder "funkelnde Dialoge", alles transformiert in eine "flüssig lesbare" Schreibe. Dass sich die Geschichte des 13-jährigen Superhirns Nelly Sue Edelmeister ("mit null Sex- Appeal") anfangs gefährlich einer jugendliterarischen Verarbeitung der Lady-Di-Story vor einem aktuellen Berlin-Panorama nähert ist halb so schlimm, erreicht das Ganze doch schließlich sogar die Doppelbödigkeit einer Anne Fine. Was ist das also für ein Buch? Zusammen mit den beiden anderen Büchern der Autorin ergibt es für Künnemann "eine neuartige Trilogie deutsch-jüdisch-amerikanischer 'Befindlichkeiten'", die nichts Geringeres enthüllt als "dass Deutsche und Juden durch Holocaust und Schoah eine beladene, aber intellektuell - potenziell - fruchtbare Beziehung aneinander kettet".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.03.2002

Rezensentin Christina Thurner stellt fest, dass das Thema Holocaust immer häufiger in Jugendbüchern auftritt, in denen man es nicht erwartet: zum Beispiel in "sogenannten Mädchenbüchern". Auffällig daran ist, so Thurner, dass das historische Thema hier "quasi durch die Hintertür" eingeführt werde. So auch in Holly-Jane Rahlens neuem Mädchenroman. In dem Buch, das von der 13-jährige Nelly erzählt, die sich in den englischen Prinzen William verliebt hat, wird das Thema von der "Opferseite" her eingeführt, denn Nelly ist "Halbjüdin". "Zu denken" gibt Thurner, dass, kaum ist das Thema angeschnitten, auch schon wieder ausgewichen wird. Um Interesse für die historische Vergangenheit zu wecken, so die Rezensentin unzufrieden, nehme es die Autorin in Kauf, dass der Holocaust nicht mehr sei, als "ein Thema neben anderen: Pickel, Liebeskummer oder Familienkrach".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2002

Elisabeth Bauschmid ist begeistert von dieser Liebesgeschichte um die 13-jährige Nelly, die außer mit den Nöten aller Heranwachsenden auch noch mit den Auseinandersetzungen ihrer Eltern zu kämpfen hat. Die Rezensentin ist besonders vom Humor der Autorin eingenommen. Es gefällt ihr auch, dass in der Geschichte Menschen von hier und heute vorkommen und es sich bei diesem Jugendroman nicht um eine "pädagogische Handreichung" handelt. Dass die Autorin mit großer Selbstverständlichkeit auch noch eine tiefere Schicht einspinnt, indem die Protagonistin Jüdin ist, die sich mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen muss, erringt die Bewunderung der Rezensentin und macht das Buch auch für Erwachsene interessant, wie Bauschmid betont.
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