Indien einst und jetzt

Cover: Indien einst und jetzt
Frederking und Thaler Verlag, München 2006
ISBN 9783894056698
Gebunden, 274 Seiten, 50,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Rudrangshu Mukherjee und Vir Sanghvi. Aus dem Englischen von Christel Klink und Stefanie Schaeffler. Bildrecherche und Auswahl von Pramod Kapoor. Mit 7 Ausklapptafeln, ca. 105 Farb- und 120 s/w-Fotos, 5 handcoloriert. Es gibt nur wenige Länder, in denen Vergangenheit und Gegenwart eine so faszinierende Symbiose eingehen wie in Indien, und wahrscheinlich keines, dessen Kultur fremde Einflüsse so mühelos in sich aufnimmt. Dieses Buch spielt auf faszinierende Weise mit dieser Beziehung - indem es sich von zwei Richtungen lesen lässt. Es sind eigentlich zwei Bücher: "Indien einst" zeigt das Indien der Kolonialzeit bis zur Unabhängigkeit 1947; "Indien jetzt" spannt einen aktuellen Bogen über die vibrierende Vielfalt dieses unfassbaren Landes.
In "Indien einst" beschreibt der Autor Rudrangshu Mukherjee die Geschichte des Subkontinents. Das Besondere an diesem Buchteil sind die historischen Fotos, von denen viele bisher unveröffentlicht sind. Diese Archivschätze stammen zum Teil aus Privatarchiven aus aller Welt. Zu den faszinierendsten Aufnahmen im Buch gehören zweifellos die des italienischen Fotopioniers Felice Beato. Er bereiste als einer der ersten Fotografen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Länder Asiens. Sein Blick war zwar zeitgenössisch kolonial, doch sind seine Aufnahmen vom Alltagsleben der Menschen einzigartig.
Ebenso beeindruckend ist der zweite Teil des Buches: "Indien jetzt". Dieser Subkontinent ist schier unfassbar: über eine Milliarde Einwohner, 625 Sprachen, eine Jahrtausende alte Geschichte! Der Autor Vir Sanghvi schildert kenntnisreich und spannend, welch rasante Veränderungen Indien vor allem in den 1990er-Jahren durchgemacht hat. Das scheinbar zufällige, bunte Nebeneinander der Fotos aus allen Lebensbereichen zeigt Indien als pulsierendes Land, das für Europäer eine starke Anziehungskraft ausübt.

Im Perlentaucher: Rezension Perlentaucher

Ein Bildband, der alte Aufnahmen aus dem Raj und solche aus dem heutigen Indien vereint. Als Zeitungsjournalist war ich mächtig beeindruckt von einer Aufnahme, deren Entstehungsjahr nicht mitgeteilt wird, die die Mitarbeiter der Times of India zeigt. Sie stehen vor dem von mächtigen Säulen getragenen Verlagsgebäude. Es sind ausschließlich Männer und es sind - ich habe bei 217 aufgehört, weiter zu zählen - vor allem Inder in fast allen Hautfarben und mit allen möglichen Kopfbedeckungen. Nur höchstens ein Dutzend war barhäuptig. In der ersten Reihe saßen sieben Weiße, die meisten in weißen Anzügen, ihre Kopfbedeckungen auf den Schößen. Man könnte sich das Bild stundenlang anschauen und stieße auf immer subtilere Formen des Kolonialismus...
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