Jeremy Black (Hg.)

DuMont Atlas der Weltgeschichte

Cover: DuMont Atlas der Weltgeschichte
DuMont Verlag, Köln 2000
ISBN 9783770150953
Gebunden, 352 Seiten, 50,11 EUR

Klappentext

Mit insgesamt mehr als 480 farbigen Karten, 420 Zeitleisten, über 1.000 Fotos und Illustrationen, ausführlichem Register mit mehr als 20.000 Einträgen und Kurztexten zu Personen, Völkern, Orten und Ereignissen. Wie stellte sich die Welt aus der Sicht der Römer dar? Was passierte in Afrika oder Amerika, als die chinesische Han-Dynastie auf dem Höhepunkt ihrer Macht war? Lesen Sie gern historische Romane und sind auf der Suche nach Hintergrundinformationen zur Seidenstraße, der Inquisition oder den Wikingern? Hier finden Sie die Antworten auf Ihre Fragen.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 29.03.2001

Tobias Gohlis bespricht vier ganz verschiedene Atlanten, die alle einen anderen Schwerpunkt haben.
1.) Klare/Swaaij: "Atlas der Erlebniswelten"
Die Idee, einen Atlas der Erlebniswelten zu erstellen, findet Gohlis schlicht "glorios", und er ist in dem Buch auf manchen bildlichen und sprachlichen Witz gestoßen. Doch muss er zugeben, dass ihm auf die Dauer das Ganze trotz "manch amüsanter Entdeckung" zu betulich ist. Die Begleittexte geißelt er gar als "pseudotherapeutisches Gewäsch", das jede Fantasieleistung der Leser im Keim ersticke. Eine "schöne Idee", urteilt er, nur schade dass sie mit "psychological correctness" ruiniert wurde.
2.) "Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland". Bd. 10: Freizeit und Tourismus.
Als "kühn" preist der Rezensent dieses Atlas, weil die Herausgeber den Themenschwerpunkt Tourismus und Freizeit gewählt haben. Gohlis ist beeindruckt, wie "umfangreich und differenziert" die verschiedenen Freizeiteinrichtungen sind und lobt den Atlas für eine detaillierte Darstellungsweise der touristischen Entwicklung einzelner Länder. Dabei werde mit so manchem Vorurteil aufgeräumt, und es würden interessante Fakten vermittelt. Gohlis lobt, dass auch die problematischen Seiten des Tourismus zur Darstellung kommen und meint, dass gerade dies den Atlas "für Schule und Weiterbildung" nützlich macht.
3.) Jeremy Black (Hrsg.): "DuMont Atlas der Weltgeschichte"
Über diesen Geschichtsatlas gerät der Rezensent regelrecht ins Schwärmen. Er ist sogar bereit, seinen alten, aus der Schulzeit geretteten Atlas dafür herzugeben. Er lobt nachdrücklich die "konsequent weltgeschichtliche Perspektive" des Bandes und preist die "fruchtbaren Blickverzerrungen", die sich aus einer nicht eurozentrierten Betrachtungsweise ergeben. Besonders interessant findet er die Karte zum Handel im klassischen Altertum, die "wahre Entdeckungen" erlaubt.
4.) "Knaurs Großer Weltatlas"
Auch dieser Weltatlas findet alles in allem das Wohlwollen des Rezensenten. Besonders lobenswert erscheinen ihm die dem Kartenteil vorausgehenden Übersichten, die "eindringlich" deutlich machen, wie sehr die Welt durch das Wirken des Menschen schon geschädigt ist. Er ist beeindruckt von der "Präzision" der Karten und lobt die kleinen Maßstäbe der Darstellungen, die eine genaue Betrachtung auch dicht besiedelter Gegenden ermögliche. Sehr erfreut ist Gohlis über das "umfangreiche, mehrsprachige Glossar", dass die Orientierung erleichtere. Weniger angetan ist er allerdings davon, dass Fachausdrücke mitunter nicht erklärt werden, und außerdem findet er die Farbgebung der Karten etwas monoton. Doch insgesamt preist der Rezensent den Atlas als "solides Stück meisterlicher Buchhandwerkskunst".