Konstantin Richter

Die Kanzlerin

Eine Fiktion
Cover: Die Kanzlerin
Kein und Aber Verlag, Zürich 2017
ISBN 9783036957555
Gebunden, 176 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Was geht im Kopf der Kanzlerin vor? Und was hatten Kohlrouladen und die Opern von Wagner mit ihrer Flüchtlingspolitik zu tun? Dieses Buch lässt Angela Merkel als tragikomische Figur lebendig werden.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 24.05.2017

"Erbarmungswürdige Ereignislosigkeit begleitet die Macht", doch Konstantin Richter hat keine Gnade am Gegenstand walten lassen und ihn akkurat und faktentreu ohne jede Übertreibung, ohne Verfremdung oder Erfindung dargestellt, bedauert Rezensent Thomas E. Schmidt, denn gerade ein wenig Fiktion, ein wenig Romanhaftigkeit hätte den an sich drögen Stoff literarisch aufwerten können. Stattdessen hat sich der Autor auf die Realität verlassen, in der Angela Merkels Entscheidungen politisch zwar interessieren, ihr Leben drum herum literarisch jedoch nicht viel hergibt, lesen wir. Abgesehen von einigen erfrischenden ironischen Bemerkungen findet Schmidt in dieser Reportage, die Fiktion zu sein behauptet und es doch nicht ist, kaum Vergnügliches oder Bewegendes geschweige denn Erhellendes. Was für ein Jammer, mit etwas mehr Mut zur Fiktion hätte es durchaus etwas werden können.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.04.2017

Arno Widmann findet Konstantin Richters Roman über die Gedanken der Kanzlerin "feige". Dass Richter Merkel quasi körperlos auftreten lässt, kann er dem Autor nicht verzeihen. Das Spiel mit dem Denken eines anderen Menschen, das Richter spielt, langweilt den Rezensenten, weil Merkel im Buch eben das denkt, was die reale Merkel gesagt hat. Literatur funktioniert anders, meint Widmann. Zwar findet er die Spiegelung des Denkens der Kanzlerin im Denken des Autors im Denken des Lesers mitunter durchaus komisch. Diskutabel aber findet er sie nicht, schon weil es sich ja um Fiktion handelt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.04.2017

Tobias Lehmkuhl weiß seine Zeit besser zu verbringen als mit dem Buch des Reporters Konstantin Richter. Was Richter über Angela Merkels Leben und Wirken im Jahr 2015 aufschreibt, möchte Lehmkuhl lieber nicht einen Roman nennen. Zu nahe kommt ihm das Ausgedachte sämtlichen Merkel-Klischees, ohne aus diesem Umstand satirische Funken zu schlagen. Auch Einsichten in die Mechanik des Politischen kann der Autor dem Rezensenten nicht vermitteln. Stattdessen bietet er laut Lehmkuhl flaue Witze und Anmaßungen.
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