Malla Nunn

Zeit der Finsternis

Roman
Cover: Zeit der Finsternis
Argument Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783867542173
Kartoniert, 304 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Laudan & Szelinski. Im zutiefst korrupten Apartheidstaat Südafrika geht das Jahr 1953 zu Ende. Fünf Tage vor Weihnachten wird im Johannesburger Villenviertel ein weißes Ehepaar überfallen und bewusstlos geprügelt. Dann verschwinden die Täter mit dem neuen Automobil der Familie Brewer. Die fünfzehnjährige Tochter Cassie hatte sich versteckt und blieb unversehrt. Der Vater erliegt noch in derselben Nacht seinen Verletzungen. Detective Sergeant Emmanuel Cooper hat sich nach Johannesburg versetzen lassen, um hier mit seiner heimlichen Familie ein Doppelleben zu führen, von dem keiner seiner Kollegen etwas ahnen darf, schon gar nicht sein argwöhnischer Vorgesetzter Lieutenant Walter Mason. Andernfalls droht Cooper Berufsverbot und Gefängnis, ganz zu schweigen von den Repressalien, die seine farbige Frau und ihre kleine Tochter zu erwarten hätten: Die Rassentrennungsgesetze sind gnadenlos.

Im Perlentaucher: Falscher Verdacht

In "Zeit der Finsternis" erzählt Nunn vor allem davon, wie eine Gesellschaft mit Schlagstock und Gewehr auseinandergetrieben wurde, wie Zusammenhalt zerstört, Familien zerrissen und Freundschaften verraten wurden. Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 14.12.2016

Obwohl Rezensent Elmar Krekeler Malla Nunns vierten Roman erst in seiner letzten Zeile ausdrücklich lobt, können wir schon vorher seine Begeisterung für dieses Buch erahnen, ein Buch, indem die Autorin sich einmal mehr mit der südafrikanischen Gesellschaft in den fünfziger Jahren, dem Apartheidregime und den "gefährlichen Grauzonen" beschäftigt, die durch die absurde Grenzziehung zwischen Weiß und Nicht-weiß entstehen. Wieder einmal bewegt sich Detective Sergeant Emmanuel Cooper eine ganze Romanlänge lang auf Messers Schneide und wieder einmal muss er nicht nur sich selbst retten, lesen wir. Bitter, bedrückend, aber auch lehrreich und trostspendend ist dieses Buch, das Krekeler ohne Einschränkung empfehlen kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 12.12.2016

Sylvia Staude kennt und schätzt Malla Nunn als Autorin historischer, dabei ganz unverstaubter Krimis. Das Buch nimmt sie mit ins Südafrika der 50er Jahre. Die Zeit der Apartheid mit Unterdrückung, Terror, Kontrolle und Willkür bringt ihr die Autorin mit viel Gespür für die Details des Schreckens des Regimes und für die Nuancen der Angst nahe. Ein Glossar im Buch erleichtert Staude das Eintauchen in diese Zeit der Finsternis.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.11.2016

Malla Nunn lässt Christiane Schlötzer frösteln. Aber es sind nicht die wohligen Schauder des Krimigenres, die der Rezensentin den Rücken herunterlaufen, sondern die ungemütlichen der Geschichte. Nunn führt mit ihren Kriminalromanen um Detective Emmanuel Cooper und Constable Samuel Shabalala zurück zu den Anfängen der Apartheid-Zeit, ins Südafrika der fünfziger Jahre. Schlötzer lernt aus der "Zeit der Finsternis" viel über die Wunden, die politische Verbrechen schlagen, aber sie liest auch davon, wie die Apartheid-Gesellschaft ihre Mitglieder zu "zerrissenen, gerissenen Menschen" macht. Angesichts der starken Sprache und der differenzierten Sichtweise der Autorin verzeiht sie ihr ein etwas absehbares Ende nur allzu gern.
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