Manuele Fior

Die Tage der Amsel

Cover: Die Tage der Amsel
Avant Verlag, Berlin 2018
ISBN 9783945034811
Gebunden, 104 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Carola Köhler. Die Tage der Amsel ist eine Sammlung von Kurzgeschichten Manuele Fiors, die über die letzten Jahre entstanden sind. So wie Fior sich in jeder bisherigen Veröffentlichung einen völlig neuen Stil angeeignet hat, um die beste Bildsprache für eine bestimmte Erzählung zu finden, sieht man hier die ganze Bandbreite seines künstlerischen Könnens. In der titelgebenden Geschichte des Bandes folgt der Erzähler einem Ingenieur, der, beunruhigt über ein Verbrechen, das er begangen hat, den Auftrag erhält, einen ungewöhnlichen Vorfall in einem Steinbruch zu untersuchen. Dort angekommen, scheint ihn das dunkle Geheimnis seiner Vergangenheit einzuholen. Abgerundet wird der Band durch eine autobiografische Momentaufnahme der Terrorattacken von 2015 in seiner Wahlheimat Paris.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 07.08.2018

Ralph Trommer kann die Geschichten des Comic-Zeichners Manuele Fior weiterträumen. Unterhaltsam, komplex, irritierend findet er, was Fior mit Faible für verwischte Grenzen zwischen Realem und Irrealem über Urlaube und Reisen zu erzählen vermag. Mehrdeutig trotz kurzer Form, widersprüchlich in Text und Bild und doch von starkem Wiedererkennungswert durch Charakterköpfe erscheinen Trommer die Storys um laotische Einwanderer in Paris, einen Italiener auf der Tempelhofer Freiheit oder einen Riesenroboter am Gare de l'Est. Das Buch gilt Trommer als neuerlicher Beweis für Fiors Vielseitigkeit.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.06.2018

Spätestens seit der Comic-Adaption von Schnitzlers "Fräulein Else" weiß Rezensent Christoph Haas: Manuele Fior ist einer der bedeutendsten Comic-Zeichner unser Zeit. Entsprechend begeistert nimmt der Kritiker diesen Band mit kurzen Arbeiten aus den Jahren 2007 bis 2015 zur Hand, die ihm sowohl von den Pariser Terroranschlägen, als auch von psychisch versehrten Soldaten des Ersten Weltkrieges oder schlicht dem Italien-Urlaub des Autors erzählen. Form-, Farb- und Stilexperimente, mal "traumhaft-halluzinatorisch", mal in der Tradition der Ligne Claire machen den Band zu einem Ereignis - insbesondere für Kenner, versichert der Rezensent.
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