Mercedes Bunz

Vom Speicher zum Verteiler

Die Geschichte des Internets
Cover: Vom Speicher zum Verteiler
Kadmos Kulturverlag, Berlin 2008
ISBN 9783865990259
Kartoniert, 147 Seiten, 17,50 EUR

Klappentext

Das Internet ist kein Speichermedium, es ist ein Verteilungsmedium. Deshalb ist nichts im Internet so beständig wie der Wandel - und das ist von Beginn an so gewesen. Schon in den sechziger Jahren wird die Vernetzung von Computern zugleich als Einkaufsmöglichkeit, als Austausch von Forschungen und als Sicherstellen durch verteilte Kommunikation nach einem Bombenangriff entworfen. Damit wird der Fokus bei diesem Medium immer wieder auf Schnelligkeit und Dynamik und nicht auf seine Beständigkeit gelegt. Von diesen frühen Planungen der ersten Netzwerke bis hin zum heutigen Internetprotokoll verfolgt das vorliegende Buch die Entstehung und den Wandel dieser Technologie und stellt die wichtigsten Projekte, Visionäre und Ingenieure der Geschichte des Internet vor. Dabei zeigt sich auch: Die Entstehung dieser Kulturtechnik hat keineswegs nur in Amerika stattgefunden. Die Geschichte des Internets entspringt nicht einem Ort, sie folgt vielmehr seiner eigenen Architektur und ereignet sich selbst in Form eines verteilten Netzwerkes.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.07.2008

Einen zwiespältigen Eindruck hat Mercedes Bunz' Geschichte des Internets bei Rezensent Bernd Graff hinterlassen. Fast ein wenig erstaunt scheint er darüber, dass es der Autorin tatsächlich gelingt, dieses Stück Technik-Geschichte auf nur 147 Seiten sehr klar darzustellen. Dabei begnüge sich Bunz nicht damit, ihre Geschichte als "Abfolge der Entscheidungen und Ereignisse" zu erzählen, sondern mit postmodernem Theoriewerkzeug. Das hält Graff für einen Fehler. Nicht, dass er was gegen Theorie hätte. Im Gegenteil. Zum Beispiel hätte ihn interessiert, aus welchem Geist das Internet eigentlich geboren ist, wie etwa der amerikanische Behaviorismus die Netzpioniere bei der Entwicklung des Netzwerkdenkens beeinflusst hat. Doch darüber findet er bei Bunz nichts. So wirft er ihr vor, dem "vermeintlichen Glamour eines aktuellen Theoriedesigns" verfallen zu sein. Und das ist diesem eigentlich guten Buch in seinen Augen eher abträglich.
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