Merlin Holland

Oscar Wilde im Kreuzverhör

Hörspiel. 2 CDs. 90 Minuten.
Cover: Oscar Wilde im Kreuzverhör
Random House Audio, München 2005
ISBN 9783898309301
CD, 19,50 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Henning Thies. Regie: Norbert Schaeffer. Sprecher: Marcus Kiepe, Ulrich Noethen, Christian Redl u. a. Am 18. Februar 1895 hinterließ der Marquis von Queensberry in Wildes Club eine Karte. "Für Oscar Wilde, den posierenden Homosexuellen". Gegen den Rat seiner Freunde entschloss sich Wilde, den Marquis wegen Verleumdung zu verklagen - und setzte damit einen Prozess in Gang, der wie eine Komödie begann und sich vor den Augen der Öffentlichkeit unaufhaltsam in eine Tragödie verwandelte. Wilde befand sich auf dem Zenit seines Ruhms, als er so sein Schicksal herausforderte und damit den größten Skandal seiner Zeit auslöste. Entsprechend tief war sein Fall - er verlor und wurde anschließend zu zwei Jahren Zuchthaus und Zwangsarbeit verurteilt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.07.2005

Ein "glanzvolles Theaterstück" sei dieses Hörstück auf der Grundlage von Protokollen des Oscar-Wilde-Prozesses. Wie hier der Schauspieler Marcus Kiepe den affektierten und mit raffinierten Sentenzen um sich werfenden Wilde darstelle, das "sollte man hören!", schreibt ein rundum begeisterter Rezensent. Auch Wildes Kontrahent, der Verteidiger des Marquis, werde "knochentrocken" und sehr plausibel von Ulrich Noethen gespielt, und nicht zuletzt hebt Martin Z. Schröder die Leistung des Regisseurs Norbert Schaeffer besonders hervor. Welchen dramatischen Verlauf der Umschlag von Künstlerhybris zur Ahnung des Untergangs nähme, sei schon eine "Ovation" wert. Neben aller nützlichen Anschauung darüber, wie relevant und historisch relativ doch Moral in der Rechtsprechung sei.
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