Miltiadis Oulios

Blackbox Abschiebung

Geschichten und Bilder von Leuten, die gerne geblieben wären
Cover: Blackbox Abschiebung
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783518126448
Gebunden, 484 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Wir leben in einer Welt der erwünschten Mobilität: Indische Informatiker programmieren im Silicon Valley; Frauen aus Osteuropa arbeiten hierzulande im Pflegesektor; Studenten verbringen Auslandssemester in aller Welt. Die Mobilität kennt aber auch eine Schattenseite: Menschen, die in den reichen Staaten des Westens ihr Glück suchen und denen permanent die Abschiebung droht. Doch was heißt das eigentlich, Abschiebung? Was passiert in der "Blackbox" Abschiebegefängnis? Und welchen Sinn macht überhaupt Abschiebepolitik? Miltiadis Oulios entwickelt eine Theorie der Abschiebung und porträtiert Menschen, die abgeschoben wurden. Mit Digitalkameras dokumentierten sie ihr Leben in der alten, neuen Heimat und erzählen ihre Geschichte. Die entstandenen Bilder sind in den kommenden Monaten im Rahmen einer gleichnamigen Ausstellung in deutschen Städten zu sehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2013

Frank Decker findet die Vorschläge zur Abschiebepraxis in Deutschland, die der Autor in seinem Buch macht, durchaus nachvollziehbar, kann sich aber eine Bevölkerungsmehrheit für eine transnationale Demokratie nur schwer vorstellen. Die von Miltiadis Oulios dokumentierten und mit Gedanken zur Migrationspolitik verquickten neun Einzelschicksale Abgeschobener haben für Decker dennoch Überzeugungskraft. Für den Rezensenten wirkt der Autor damit nicht nur der Tabuisierung des Themas entgegen, sondern bietet ein für die Rechte der Betroffenen eintretendes, gelegentlich zwar etwas unstrukturiert oder auch apodiktisch wirkendes, trotz allem jedoch bedenkenswertes Plädoyer für das uneingeschränkte Recht auf Freizügigkeit.
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