Mohamed Choukri

Das nackte Brot

Roman
Cover: Das nackte Brot
AB - Die Andere Bibliothek, Berlin 2023
ISBN 9783847720522
Gebunden, 240 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Arabischen von Georg Brunold. Mohamed Choukri erzählt seine Kindheit und Jugend in Marokko: Der Vater ist Berber-Bauer in einem kleinen Ort im Rif-Gebirge, wo Choukri 1935 geboren wurde. Die Hungersnot treibt die Familie in die verheißungsvolle Stadt, nach Tanger. Aber auch hier finden sie nichts als Elend und Armut. Die Mülltonnen machen die herumstreunenden Kinder nicht satt. Der Schrei nach Brot wird dem jüngeren Bruder zum Verhängnis: Vom Jähzorn der Verzweiflung übermannt, erwürgt ihn der Vater und vertuscht sein Verbrechen. Mohamed bricht mit den Eltern, er schlägt sich als Dieb und Bettler, als Strichjunge und Spieler durchs Leben. Als das Buch 1982 auf Arabisch erschien, wurde es aufgrund seiner Offenheit und Radikalität verboten. Heute zählt "Das nackte Brot" zusammen mit "Zeit der Fehler", dessen Fortsetzung, zu den Klassikern der Weltliteratur.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2023

In den 80er Jahren konnte man "Das nackte Brot" und "Zeit der Fehler", zwei Bände einer dreiteiligen Roman-Autobiografie Mohamed Choukris zuletzt auf Deutsch lesen, jetzt werden sie in der Anderen Bibliothek neu aufgelegt, freut sich Rezensentin Lena Bopp, die selten "so roh und direkt" vom Leiden und Überleben der Ärmsten Marokkos gelesen hat. Auch deshalb waren sie in arabischsprachigen Ländern lange verboten, erfahren wir. Choukri erzählt hier überwiegend seine eigene Lebensgeschichte, erklärt sie, die sich im ersten Band, "Das nackte Brot", zwischen Marokko und Algerien abspielt, wohin die Berberfamilie aus dem Rif zog, um Arbeit zu finden. Choukri schreibt davon in einem "wie abgestumpft wirkenden Ton", so die Rezensentin, was das Beschriebene vielleicht noch ungeheuerlicher macht. Im zweiten Band, "Zeit der Fehler", ist Choukri zwanzig Jahre alt und geht erstmals zur Schule, aber die Welt, aus der er kommt, lässt ihn offenbar nicht los, er kehrt immer wieder zurück zu den Ärmsten, den Bars und Bordellen. Dieses Elend ist für Worte oder Trost nicht mehr erreichtbar, lernt Bopp, der so viel Realismus "bitter schmeckt".
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