Quentin Skinner

Freiheit und Pflicht

Thomas Hobbes' politische Theorie
Cover: Freiheit und Pflicht
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008
ISBN 9783518584989
Gebunden, 141 Seiten, 15,80 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Karin Wördemann. In seinen Frankfurter Adorno-Vorlesungen aus dem Jahr 2005 erläutert Quentin Skinner Thomas Hobbes' Lehre von der Freiheit nicht nur als Angelpunkt einer philosophischen Theorie von klassischem Rang, sondern auch und vor allem als polemische Intervention in die politischen Debatten seiner Zeit. Mit leichter Hand zeichnet er die Entwicklungen und Brüche dieser Lehre nach, korrigiert einige etablierte Überzeugungen der Hobbes-Forschung und lässt die politischen Motive hinter den philosophischen Argumenten hervortreten. Hobbes' Lehre erscheint so als kraftvoller Beitrag zu den politischen Auseinandersetzungen des siebzehnten Jahrhunderts und zu den aktuellen Debatten um Staat, Politik und Freiheit.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.08.2008

Quentin Skinners Studie sei meisterhaft, sagt Michael Schefczyk in seiner Kritik, aber dann setzt er sich eigentlich gar nicht mit der Studie auseinander, sondern beschäftigt sich mit der Entwicklung des Freiheitsbegriffs bei Hobbes und scheint hierbei Skinners Argumentationen einfach zu folgen. Demnach hätte Hobbes einen Freiheitsbegriff, der in den Frühschriften noch als das Vermögen definiert ist zu tun, was man tun will, mit - wenn man Schefczyk recht versteht - durchsichtiger und irgendwie auch platt wirkender List umgemodelt, um die Herrschaft eines absoluten Monarchen erträglicher erscheinen zu lassen. Auch in diesem Regime sei der Mensch frei, solange er nicht physisch an seiner Freiheit gehindert werde, so Hobbes nach Schefczyk. "Beinahe dreist" nennt Schefczyk diese Strategie. Anders als Skinner will er aber nicht glauben, dass es bei Hobbes zwischen Früh- und Hauptschriften einen grundlegenden moralischen Wandel gebe.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.06.2008

Sehr eingenommen ist Rezensent Christian Semler von Quentin Skinners Buch über Thomas Hobbes' politische Theorie. Eine der zentralen Fragen, denen der Historiker darin nachgeht, sei die Überlegung, ob die Staatstheorie von Hobbes, für den Furcht und das Bedürfnis nach Sicherheit Motiv jeder Staatsgründung war, überhaupt mit dem demokratischen Rechtsstaat kompatibel ist. Während Wolfgang Schäuble dies zu glauben scheint und immer wieder gern Hobbes zitiert, wird für Semler bei der Lektüre klar, dass der Innenminister irrt. In einer "faszinierenden Deutung" führt der Autor seines Erachtens überzeugend vor, wie sich der Freiheitsbegriff von Hobbes zunehmend verengt, bis am Ende nur noch die Bewegungsfreiheit übrig bleibt. Als besonders ertragreich würdigt Semler auch die Darstellung der Auseinandersetzungen, die der Philosoph mit Zeitgenossen, Verbündeten und Gegnern führte.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.06.2008

Martin Bauer schreibt eine 1A-Kaufempfehlung. Nicht nur hält er Quentin Skinner für einen Guru auf dem Gebiet der politischen Philosophie von Thomas Hobbes. Skinners Ansatz, politisches Denken als kontroversenträchtige "Sequenz von Sprechakten" zu betrachten, leuchtet ihm ein und macht ihm den politischen Zweck der Versöhnung von Gehorsam und bürgerlicher Freiheit in Hobbes Freiheitsbegriff erst transparent. Skinners kenntnisreiche Dokumentation der zeitgenössischen Diskussionen um Hobbes "De Cive" will aufmerksam gelesen sein, rät Bauer. Dann wird das Buch zum echten Aufreger.
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