Klappentext
Berlin, Hochsommer. Vallie, Sara und Wassim demonstrieren in den glühenden Straßen für mehr Klimaschutz. Scheinbar haben sie schon viel erreicht, sind mit Größen aus der Politik per du, gewinnen Prozesse gegen mächtige Konzerne. Und trotzdem ändert sich nichts, trotzdem rast der Planet beinahe ungebremst auf die Apokalypse zu. Sara und Vallie, die sich eigentlich lieben, sind längst ausgebrannt und finden kaum mehr zueinander. Hat das alles noch einen Sinn? Das fragen die drei sich mittlerweile ständig. Doch heute ist etwas anders. Sara und Wassim reißen aus dem geordneten Demonstrationszug aus und Vallie mit sich. Was haben sie vor? Und wie wird die Gegenseite reagieren? Ein bis ins Mark spannendes Katz-und-Maus-Spiel entspinnt sich, bei dem die drei über sich hinauswachsen müssen - oder alles verlieren.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.08.2023
"Gesinnungsprosa" nennt Rezensent Ulrich Seidler den Debütroman von Raphael Thelen, der vor dem Schreiben des Buchs als Journalist tätig war, diesen Job aber niedergelegt hat, weil er sich nicht mehr in der Lage sah, angesichts der drohenden Klimakatastrophe noch neutral und nicht-aktivistisch berichten zu können. Dieses für ihn alles beherrschende Thema kann er nun in einem Roman vertiefen, der sich einer Gruppe von Klimaaktivisten widmet - sie beschäftigen sich nicht nur mit den klimaschädlichen Machenschaften der reichen Oberschicht, sondern auch mit privaten Konflikten, erzählt Seidler. Viele der geschilderten Klischees mögen wahr sein, räumt er ein, dennoch ist ihm das Buch zu sehr auf die moralisierende Wirkung hin konstruiert. Saubere journalistische Arbeit kann im Hinblick auf den Umweltschutz sicher mehr erreichen als ein fiktionales Buch, schließt der Kritiker.
Kommentieren
