Ron Winkler

Prachtvolle Mitternacht

Gedichte
Cover: Prachtvolle Mitternacht
Schöffling und Co. Verlag, Frankfurt/Main 2013
ISBN 9783895612169
Gebunden, 80 Seiten, 18,95 EUR

Klappentext

Mit einem Umschlagbild von Jorinde Voigt. Ron Winkler ist bewundert worden für seine "poetische Wandlungsfähigkeit" (Michael Braun). Waren seine letzten beiden Gedichtbände "Fragmentierte Gewässer" und "Frenetische Stille" voller geschichtsphilosophischer Anspielungen und naturlyrischer Auskundschaftungen jenseits der Idyllik, wird er nun zum Minnesänger: "ich machte dir weiter den Hof, die Stirn, ich // machte dir die Wellen"; Winkler erzählt, so mag man Roland Barthes variieren, von der Defragmentierung einer Sprache der Liebe. Da darf Venedig nicht fehlen: Hier bewegen sich ein Ich und ein Du wie träumerisch durch die Stadt und die Begriffe, die mit ihr verwoben sind.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.10.2013

Gerne lässt sich Angelika Overath von Ron Winklers Gedichten zurück in ihre Kindheit führen. Ihr gefällt sein "Flirt mit dem höheren Unsinn", Winklers experimenteller Umgang mit Wörtern und Buchstaben. So werden bei ihm aus Schneeflocken "Schnocken aus Flee" und "in einem anderen Außen werden Lichter / mit Tannen geschmückt". Overath denkt dabei an Schwitters und Morgenstern und lässt sich bereitwillig über die Grenzen der logischen Vorstellung hinweg treiben. Manche scheinen ihr wiederum zu gewollt und muten für sie wie Schreibübungen an. Sie bevorzugt die Stellen, an denen Winkler näher an der Wirklichkeit bleibt und über die reine Sprachspielerei hinausgeht. Im dem Gedichtband vorangestellten "Prospekt" erkennt sie Bezüge zu Ingeborg Bachmanns Gedicht "Keine Delikatessen", das letzte, das vor ihrem Tod erschien. Anders jedoch als Bachmann, die damit dem Schreiben abschwor, offenbaren Winklers Verse für die Rezensentin keine entmutigte Lebensmüdigkeit, dazu haben seine Verse zu viel Feuer - ein "poetischer Pyrotechniker".
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