Ross King

Michelangelo und die Fresken des Papstes

Cover: Michelangelo und die Fresken des Papstes
Albrecht Knaus Verlag, München 2003
ISBN 9783813501933
Gebunden, 413 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Michael Müller. Die weltberühmten Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle im Vatikan verdanken ehre Entstehung einer erbittert geführten Auseinandersetzung zwischen dem Auftraggeber Papst Julius II. und dem genialen Künstler Michelangelo. Fünf Jahre lang recherchierte Ross King die Geschichte dieses Kunstwerks, das den Betrachter bis heute fesselt und seinen Schöpfer unsterblich machte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 09.08.2003

Silke Hohmann ist begeistert von "der gesunden Skepsis gegenüber den landläufigen Annahmen" über Michelangelo, die Ross King in diesem "spannenden Michelangelo-Buch" an den Tag lege, davon "wie wenig ehrfürchtig" King mit seiner Hauptfigur umgehe, die als "ausgesprochener Unsympath" erscheine, sowie von der Fairness, die zu wahren der Autor bei all dem bemüht sei. Außerdem hat der Rezensentin sehr gefallen, dass Kings Buch, obwohl "von der Anlage her" ein Sachbuch, "doch so erzählfreudig wie ein Roman" ist, in dem der Autor "nie den Faden" verliere. Nur bei der Schilderung der Freskotechniken werde King mitunter ein wenig zu speziell, meint die Rezensentin. Ansonsten jedoch handele es sich um einen "temporeich und mit Bedacht erzählten Roman", in dem King unter anderem, wie man erfährt, statt der Geschichte vom mittellosen, die Deckenfresken der Sixtinischen Kapelle auf dem Rücken malenden Michelangelo "eine andere, weniger romantische, aber viel interessantere" Lesart anbiete - wonach der Künstler diese Arbeit sehr widerwillig ausführte, weil er sie einem Bildhauer für unwürdig erachtete. Lobend hebt die Rezensentin außerdem auch noch den farbig gedruckten Mittelteil des Buches mit "drucktechnisch passablen Abbildungen des Deckenfreskos" hervor, wo man immer wieder Anschauungsmaterial zu Kings Ausführungen finde.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2003

"So schreibt man ein Sachbuch" findet Kurt Flasch. Ross King habe ein "spannendes historisches Buch" schreiben wollen, erfahren wir vom Rezensenten, "und das ist ihm gelungen", das Buch sei informativ und biete eine "hinreißende lesbare Einführung in Michelangelos Welt". Gut findet Flasch auch, dass der Autor sein Thema "scharf und klar" zugeschnitten habe, "eher zu eng als zu weit", und sein Objekt "mit sicherem Griff" gewählt habe: Es gehe um " die dramatischen Jahre" jenes Papstes, "der den Beinamen 'der Schreckliche' trug" und es geht um die Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Bemängelt wird von Flasch allein, dass "ein wenig zu viel" die Rede sei vom "Farbenanrühren", während King sich für die Gedichte Michelangelos weniger interessiere; und auch "an seiner Zitiertechnik ließe sich noch etwas verbessern". Ansonsten ist Flasch aber voll des Lobes, nicht zuletzt weil King einen Kunstgriff guter Sachbuchautoren "glänzend" beherrsche: er widerlege "volkstümlich gewordene" Vorurteile; etwa das, wonach Michelangelo die Sixtinische Kapelle auf dem Rücken liegend ausgemalt hat.
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