Rüdiger von Fritsch

Russlands Weg

Als Botschafter in Moskau
Cover: Russlands Weg
Aufbau Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783351038144
Gebunden, 349 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Die Krim ist gerade annektiert, als Rüdiger von Fritsch Botschafter in Moskau wird. Danach geht es Schlag auf Schlag: Donbas, Abschuss von MH17, Syrien, Skripal. Dennoch sieht von Fritsch zu guten deutsch-russischen Beziehungen keine Alternative - und setzt konsequent auf Entschlossenheit und die Stärke der Diplomatie: den Dialog. Fünf Jahre stand er im oft schwierigen Austausch mit den Machthabern in Russland - und hat dabei Haltung bewahrt. Sein Buch ist die hellsichtige Analyse eines kritischen Russlandverstehers, der eine neue Perspektive für die deutsch-russischen Beziehungen aufzeigt."Eines der interessantesten Bücher über das gegenwärtige Russland"Viktor Jerofejew

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.10.2020

Rezensentin Kerstin Holm lernt beim ehemaligen Moskauer Botschafter Rüdiger von Fritsch, Russland zu verstehen. Holm lobt den "kundig sympathischen" Ansatz und die Klarheit in der Analyse bei Fritsch. Über die Krim-Annexion, Putins Selbstverständnis und sein Verhältnis zu Merkel erfährt Holm Aufschlussreiches und entnimmt den Gesprächen, die der Autor mit Intellektuellen geführt hat, sowohl Wissenswertes über russisches "Doppeldenken" als auch über das kulturelle russische Kapital, das es laut Fritsch zu würdigen gilt. Dass der Autor russische Diplomaten trotz aller Meinungsverschiedenheiten als professionell und durchaus sympathisch zu zeichnen versteht, gefällt Holm vor allem vor dem Hintergrund der unnachgiebigen Sicht des Autors auf Hacker-Terror und Nowitschok-Einsätze.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2020

Es ist offenbar die Quadratur des Kreises, die einem deutschen Botschafter in Russland angelegen sein muss - und so ist die Tendenz auch ein wenig in dieser Besprechung von Renate Nimtz-Köster. Verständigung muss sein - aber irgendwie haut sie auch nicht hin, man muss im Dialog bleiben - aber worüber spricht man, wenn nicht über Ukraine, Krim und Nawalny? 67 Mal habe Merkel Putin angerufen, er sie kein einziges Mal, erfahren wir hier - und sollen begreifen, dass dies zum russischen Selbstverständnis gehört, eine Großmacht zu sein. Die Kritikerin ist hin und her gerissen, findet aber, dass hier aus vielen Treffen und Begegnungen "Farbe und Spannung" in die Erzählung des Ex-Botschafters kommt. Am Ende wird Kohl zitiert, der Putin gesagt haben soll, am Ende müssten Russland und Europa sowieso zusammen gehen, wenn nämlich China und Indien erstarkt seien und die USA eigene Wege gehe. Laut Putin sei man da inzwischen angekommen - und es scheint, dass von Fritsch ihm zustimmt, ebenso wie die Kritikerin.
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