Steven L. Hellerman, Andrei S. Markovits

Im Abseits

Fußball in der amerikanischen Sportkultur
Cover: Im Abseits
Hamburger Edition, Hamburg 2002
ISBN 9783930908783
Gebunden, 416 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Aus dem Endlischen von Werner Roller und Heike Schlatterer. Egal, welche statistischen Maßstäbe man verwendet, Fußball ist der weitaus populärste Sport der Welt. In den Vereinigten Staaten hingegen rangiert er als eine weit abgeschlagene Marginalie hinter American Football, Baseball, Basketball und Eishockey, die zu viert den "Sportraum" der USA als Kultur durch das gesamte 20. Jahrhundert dominierten und dies noch weiter tun. Warum sind die Vereinigten Staaten eine Ausnahme? Und warum wiederum sind - trotz der hegemonialen Rolle der amerikanischen Kultur im 20. Jahrhundert - die vier Ingredenzien der amerikanischen Sportkultur so unbedeutend in den meisten Ländern der Welt? Im Abseits ist das erste Buch, das diese Besonderheiten mit einer historisch informierten und systematisch angewandten politischen Soziologie erklärt, in dem es auch andere amerikanische Besonderheiten vergleichend beleuchtet...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01.2003

Während König Fußball nahezu die ganze Welt regiert, stehen ausgerechnet die USA fußballerisch "im Abseits". Über dieses Phänomen haben Andrei S. Markovits und Steven L. Hellerman zur Freude von Rezensent Heinrich Wefing ein "famoses Buch" vorgelegt, in dem sie den historischen, kulturellen, ökonomischen und massenpsychologischen Faktoren des "amerikanischen Sonderwegs" in Sachen Fußball auf den Grund gehen. Allerdings bilde die Fußballfrage für die beiden Politikwissenschaftler und Kultursoziologen nur Anlass und Ansatzpunkt "für eine soziologische Bohrung in die Tiefen des amerikanischen und europäischen Gemüts", stellt Wefing klar. Was dabei zutage tritt, ist für den Rezensenten "erhellender als viele orthodox-politikwissenschaftliche Vergleiche der Kontinente und ihrer Lebenswelten". Wie Wefing ausführt, versuchen Markovits und Hellerman zu zeigen, dass es die äußeren Umstände waren, nicht das Spiel selbst, die verhinderten, dass der Fußball in den Vereinigten Staaten nie so populär wurde wie überall sonst auf der Welt. Ihre Geschichte des Fußballs in Amerika sei eine Geschichte von verpassten Gelegenheiten und unglücklichen Zufällen, korrupten Managern und zerstrittenen Funktionären, deren Dilettantismus den Aufstieg des Fußballs in Amerika gebremst, wenn nicht verhindert habe.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.12.2002

Die Soziologen Andrei S. Markovits und Steven L. Hellerman gehen in ihrer Studie "Im Abseits" der Frage nach, warum in der von Basketball, Football, Baseball und Eishockey dominierten Sportöffentlichkeit Nordamerikas die Weltmacht Fußball nach wie vor eine marginale Rolle spielt. Herausgekommen ist nach Ansicht des "ram." zeichnenden Rezensenten ein Buch, "das sowohl für Laien als auch für an politischer Soziologie Interessierte erhellend und gleichzeitig vergnüglich ist". Für den Rezensenten liegt das vor allem an der leicht verständlichen Sprache und der spürbaren Leidenschaft der beiden Autoren für den Sport. Er hebt hervor, dass es den Autoren gelingt, die soziologischen Hintergründe und deren historische Wurzeln für den amerikanischen Sonderweg plausibel zu zeigen. Der Leser gewinne Einsichten in Zusammenhänge zwischen Sport, Gesellschaft und Geschichte, die weit über die Frage hinausgehen, warum Fußball in Nordamerika wenig Beachtung finde.

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