Willi Achten

Rückkehr

Roman
Cover: Rückkehr
Piper Verlag, München 2022
ISBN 9783492071185
Gebunden, 256 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

"Es war jene Sommernacht, die unser Leben änderte." Jakob Kilv kehrt zurück in das Dorf seiner Kindheit. In der archaischen Natur der Berge kommen Erinnerungen an den letzten Sommer der Jugend hoch. Die alten Freunde sind geblieben - Bruno, Ranz, Zwoller. Auch seine Jugendliebe Liv war nie fort. Damals engagierten sie sich gegen den ansässigen Liftmogul, der das Tal mit einem irrwitzigen Projekt für den Skitourismus öffnen wollte. Ihr Protest lief aus dem Ruder, einer der Freunde verlor sein Leben. Was geschah wirklich in jenem Sommer? Und was passierte zwischen Jakobs Mutter und Bruno - ahnte sein Vater etwas? Jakob muss noch einmal entscheiden, ob er an diesem Ort bleiben kann.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 18.02.2022

Die Story kennt Rezensent Helmut Böttiger nur zu gut: Von der Vergangenheit gezeichneter Typ kehrt zurück in seine Heimat wo vor Jahren etwas Tragisches geschehen ist, das es nun aufzuarbeiten gilt.
Zudem will Achten zu viel, fährt der Kritiker fort: Der Autor kombiniere in seinem neuen Roman einen Umweltkrimi-Plot mit Elementen aus Geheimdienstthriller, Familiendrama, Liebesgeschichte und Heimatroman. Nebenher sollen dann noch die großen Lebensfragen nach "Schicksal und Sinn" behandelt werden. Das Ergebnis dieses ambitionierten Projektes wirkt, wenig verwunderlich, dann leider eher reißerisch und oberflächlich als tiefgehend, meint Böttiger. Da helfen auch all die gedankenschweren Sätze und dramatischen Szenen in Felsspalten vor Alpenpanorama nichts, so der Rezensent. Die Figuren bleiben holzschnittartig, viele Handlungselemente unausgereift und unplausibel, und mit Stilfragen scheint sich der Autor überhaupt nicht beschäftigt zu haben. "Fast Food" nennt der pappsatte Rezensent solche Bücher.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.01.2022

Rezensent Martin Oehlen empfiehlt Willi Achtens neuen Roman mit kleinen Einschränkungen. Die stets aufrechterhaltene Spannung erscheint ihm etwas penetrant. Der 1958 geborene und in den Niederlanden lebende deutsche Autor lässt darin den kürzlich in sein Heimatdorf zurückgekehrten Ich-Erzähler Jakob auf zwei Zeitebenen nachforschen, weshalb eine frühere Protestaktion der Naturfreunde im Skigebiet Weißkogel gegen einen Liftbetreiber eskalierte, erklärt Oehlen. Die Geschichte findet der Rezensent zwar attraktiv, doch die stete Verzögerung der Auflösung dieses Rätsels erscheint ihm zunehmend strapaziös. Überzeugt wird Oehlen jedoch von den poetisch-tiefen Zeichnung der Figuren und der kunstvollen Verknüpfung von Umweltpolitik, Psychologie und Erotik. Ein Buch, das die Sehnsucht nach einer geschützten Natur mit angenehm dosierten Natur-Metaphern nachvollziehbar macht und dessen Sprache elegant daherkommt, resümiert der Rezensent.