Wolfgang Lotz, Gerd R. Ueberschär

Die Deutsche Reichspost 1933-1945

Eine politische Verwaltungsgeschichte. Band 1: 1933-1939 und Band 2: 1939-1945
Cover: Die Deutsche Reichspost 1933-1945
Nicolai Verlag, Berlin 1999
ISBN 9783875849158
Gebunden, 318 Seiten, 65,45 EUR

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.12.2002

Der von Wolfgang Lotz herausgegebene Band "Die Deutsche Reichspost 1933-1945" dokumentiert die geheimen Eingriffe der Nationalsozialisten in die Angelegenheiten der Reichspost, berichtet der "tth" zeichnende Rezensent. Lotz, offenbar ein "ausgewiesener Experte für Postgeschichte", hat dazu Dokumente aus mehreren Archiven versammelt. Neben einem Kapitel zur Judenpolitik der Reichspost, für das Lotz die meisten Dokumente zusammengestellt habe, widme er unter anderem der Nationalsozialisierung, der Wirtschafts-, Unternehmens- und Personalpolitik der größten Behörde neben der Reichsbahn sowie dem Postgeheimnis eigene Kapitel. Als kleines Manko empfindet der Rezensent, dass sich Lotz mit einer zwölfseitigen Einleitung, in der er die wichtigsten Quellen in ihren historischen Kontext einordnet, begnügt, statt Anmerkungen und Querverweisen bei jedem Dokument zu geben. Nichtsdestoweniger würdigt er den Band als eine "wertvolle Grundlage für die bislang nur spärlich erforschte Geschichte der Post im ?Dritten Reich'".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.07.2000

Eine zweibändige politische Verwaltungsgeschichte der Post, die er als "sehr gelungen" bezeichnet, bespricht Ansgar Diller. Durch das Interesse an der Frage, wer in der Nazizeit Zwangsarbeiter beschäftigt habe, gewinnt sie seiner Ansicht nach zusätzlich an Relevanz. Erstaunt liest man aber wenige Zeilen später, dass die Bücher darüber jedoch nur wenig Aufschluss geben. Auch sonst erschließt sich dem Laien nach Lektüre der Rezension der Inhalt dieser Publikation nicht so recht. Beide Bücher, die zusammen einen enormen Umfang haben, werden kaum voneinander differenziert. Es gibt Hinweise, dass Band 1 die Post eher von der innenpolitischen Perspektive beschreibt, Band II dagegen eher ihre "außenpolitische" Rolle zum Gegenstand hat. Auch viele Reizwörter wie "Blitzkriege", "Judenpolitik", "totaler Krieg" fallen in Dillers Besprechung. Dann taumelt der Rezensent durch ein paar historische Eckpunkte und plötzlich ist man dann wieder beim Postgeheimnis gelandet und schließlich sogar beim damals jüngsten Betriebszweig der Post, dem Funkwesen. Als in Postverwaltungsfragen ahnungsloser Leser man fragt sich, wieso einem dies komplexe Thema nicht mit etwas mehr Durchblick präsentiert werden konnte.
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