Wolfram Fleischhauer

Der gestohlene Abend

Roman
Cover: Der gestohlene Abend
Piper Verlag, München 2008
ISBN 9783492048477
Gebunden, 364 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Der Pool des Colleges lag im hellen Licht des frühen Morgens. Noch waren sie die Einzigen. Matthias stand bis zur Brust im Wasser und umfasste Janines Taille. Ihr Badeanzug streifte seinen Oberschenkel, als er ihr erklärte, wie man eine Rollwende macht. Natürlich durfte er sich keinen Illusionen hingeben, Janine war mit David zusammen. Eigentlich hatte Matthias sich an der renommierten Hillcrest-Universität eingeschrieben, um etwas über Literatur zu erfahren, um die neuen spektakulären Thesen Professor de Vanders kennenzulernen. Während Matthias noch mit seiner Situation hadert, ist es ausgerechnet David, sein großer Rivale, der ihm die Augen öffnet über die erschütternde Wahrheit hinter de Vanders Thesen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.01.2009

Sabine Doering spürt den besonderen Reizen des neuen Romans von Wolfram Fleischhauer nach. Nicht ganz sicher, ob das mit gelehrten Verweisen aus der Welt der Literaturwissenschaft gespickte, jedoch reißerisch aufgemachte Buch den theoriefesten Leser auch erreichen wird, folgt sie dem autobiografisch grundierten Text und gibt wertvolle Hinweise auf die geschickte Vermengung von Fiktion und Fakten in diesem Buch. Dass der Rezensentin die erotische Dreiecksgeschichte aus dem Akademikermilieu berechenbar erscheint, macht Sinn. Für Doering steckt der Reiz des Romans eher in den intellektuellen Verwicklungen um die von Fleischhauer nur geringfügig maskierte Figur des umstrittenen Literaturtheoretikers Paul de Mans. Das größte Plus der Story erkennt Doering darin, dass der Autor keine vorschnellen Urteile fällt, sondern "geschmeidig" Spannung erzeugt und ein "raffiniertes intertextuelles Spiel" inszeniert.
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