Zora Neale Hurston

Ich mag mich, wenn ich lache

Cover: Ich mag mich, wenn ich lache
Ammann Verlag, Zürich 2000
ISBN 9783250104032
Broschiert, 398 Seiten, 21,47 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Barbara Henninges. Zora Neale Hurston (1891-1960) erzählt in ihrer Autobiographie "Ich mag mich, wenn ich lache" von ihrer nicht immer unbeschwerten Kindheit im ländlichen Florida. Auf ihrer Lebensreise schlägt sie sich als Garderobiere bei einer Wanderbühne durch, später als Kellnerin in einem Nachtclub. Sie wird Maniküre in einem Friseursalon in Washington D.C., und es gelingt ihr ? nahezu nebenbei ? zu studieren, um schließlich in New York City ihren Platz als Anthropologin und Künstlerin unter den Intellektuellen der Harlem Renaissance zu finden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.12.2000

Claudia Wenner ist zwar der Ansicht, dass man schon Robert Hemenways Biografie lesen müsse, wenn man sich ein umfassendes Bild von der Autorin machen wolle. Doch insgesamt zeigt sie sich äußerst angetan, von dem, was man in Hurstons Autobiografie erfährt. So sieht sie besonders gut die "schwarze Kultur" in den amerikanischen Südstaaten, aber auch in der Karibik eingefangen, etwa was die mündliche Überlieferung sehr stark ausgeschmückter Legenden betrifft. Zum anderen stellt Wenner immer wieder den starken Individualismus der Autorin heraus, der sich schon in sehr frühem Alter gezeigt habe: "Widerspruchsgeist, Übermut und Eigensinn", aber auch "Stärke, Mut und Eigensinn" ist nach Wenners Ansicht stets spürbar. Dabei betont die Rezensentin ausdrücklich, dass der Humor der Autorin sie vor einem möglichen Verdacht der "Selbstbeweihräucherung" bewahrt. Nicht zuletzt weist Wenner auf die nicht unproblematische Rezeption Hurstons hin, denn diese hat sich, wie der Leser erfährt, mit ihren Büchern oftmals zwischen alle ideologischen Stühle gesetzt. Dadurch, dass sie nicht über "Rassenprobleme", sondern immer "über Menschen" schreiben wollte und mit ihrer Kritik auch nicht vor der schwarzen Bevölkerung halt machte, habe sie sich selbst bisweilen in ein "Abseits" gebracht. Diesen Mut weiß die Rezensentin ausdrücklich zu schätzen.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.07.2000

Angela Schader nutzt in einer ungewöhnlich umfangreichen Rezension die Gelegenheit, die wichtigsten Stationen im Leben der Autorin Revue passieren zu lassen. Dabei macht die Rezensentin darauf aufmerksam, dass die Grenzen zwischen Dichtung und Wahrheit in dieser Autorbiografie bisweilen fließend sind. So sei die Autorin bereits 1891 und nicht erst im Jahre 1900 geboren, und sie kam auch nicht in Eatonville zur Welt. Diese fehlerhaften Informationen wertet die Rezensentin jedoch nicht als Manko, eher im Gegenteil: Schader zeigt sich durchaus fasziniert von dern Passagen Hurstons über die Träume, Phantasien und Visionen, in die sie sich - besonders während ihrer Kindheit - geflüchtet hat. Schader weist darauf hin, dass im Anhang des Buchs die afroamerikanische Lyrikerin Maya Angelou der Autorin vorwirft, dass sie die Rassenproblematik in den USA in ihrem Buch nicht ausreichend besprochen habe. Dazu merkt die Rezensentin an, dass Hurston durchaus zahlreiche Kompromisse mit ihren damaligen Verlegern eingegangen ist bzw. eingehen musste. Allerdings seien im vorliegenden Band auch einige Kapitel des Originalmanuskripts abgedruckt, die ursprünglich überarbeitet bzw. überhaupt nicht abgedruckt worden waren. Großes Lob hat Schader für die ?eigenwillige, aber kongeniale? Übersetzung übrig und weist darauf hin, dass im Anhang des Buchs ?interessante übersetzungstechnische Erläuterungen? zu finden sind.