Der Schriftsteller
György Szerbhorvath kommentiert einen
Artikel von
Andrzej Stasiuk, der in der italienischen Zeitschrift
L' Espresso über eine
Literaturkonferenz in Belgrad schrieb, dass die Konferenz von der Polizei überwacht sei und die Teilnehmer sich "ein wenig wie die Anhänger irgendeiner verbotenen Religion vorkamen". (
Hier unsere Zusammenfassung.) Szerbhorvath meint, Stasiuk habe die Situation grundsätzlich
missverstanden: "Mit dem Veranstalter, dem 'Zentrum für Dekontamination', das sich gegen Krieg und Nationalismus wendet, ist die serbische Polizei tatsächlich befasst. Aber nicht, um es zu überwachen, sondern um es zu
verteidigen. Denn solche Organisationen sind zur Zielscheibe
radikaler serbischer Gruppen geworden ... Technisch ist es zweifellos einfach, zwanzig Schriftsteller zu verteidigen, wenn sie in einer Katakombe versammelt sind. Wen sie dort ehren, was sie über die Machthaber sagen, interessiert die Polizei nicht. Das Gesindel übrigens auch nicht - sie wollen nur
die Fremden, den inneren und äußeren Feind angreifen. Es ist egal, ob das Schriftsteller, Roma oder Gastarbeiter sind. ... Stasiuk nahm alles für
bare Münze, was man ihm sagte oder was er sah. Die Leser von
L?Espresso und des
Perlentauchers werden jetzt glauben, dass Schriftsteller wenigstens irgendwo noch wichtig sind, da sie ja überwacht werden. Aber Schriftsteller sind höchstens für das Gesindel wichtig, und wenn, dann nur als
ein Körper, den man
verprügeln kann."
Die
Schriftstellerin Krisztina Toth denkt über ihr Verhältnis zur
Donau nach, die Budapest in Buda und Pest teilt: "Anerkennend nickenden Ausländern gegenüber sagte ich bescheiden, hm, ja, sie ist wirklich breit, als ob ich sie selbst aufgestaut hätte."