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Stichwort
Roma
233 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 16
Magazinrundschau 13.05.2023 […] Soziologin Lucie Fremlová, die ein Buch über "Queer Roma" veröffentlicht hat, hält den Song geradezu für bahnbrechend für die Slowakei, die deutlich religiöser, konservativer und auch rassistischer als Tschechien sei. Auch weiß sie, dass die Roma-Minderheit und LGBTIQ-Comunity einander nicht automatisch unterstützen. "Auch unter queeren Nicht-Roma, die Erfahrung mit Homophobie gemacht haben, gibt es […] queere Roma haben. So wie auch heterosexuelle Roma, die Erfahrung mit Rassismus haben, nicht automatisch Verständnis für queere Menschen haben." In dem kleinen Städtchen Detva spielt sich die Zukunft zwischen der Bronzemanufaktur und der ultranationalistischen Kotleba-Partei ab, als einzige Kulturveranstaltung gibt es hin und wieder ein Folklorefest. Vojtik, der von seiner Großmutter in die Roma-Musik […]
Magazinrundschau 13.12.2021 […] "auch deshalb, weil die Roma vor allem als Opfer dargestellt werden. Aber auch wir Roma müssen Teil der Geschichte werden. Die Roma-Gemeinschaft ist die größte Minderheit in Europa, wird aber immer noch diskriminiert. Ich begreife nicht, warum die Historiker dem Roma-Holocaust keine größere Aufmerksamkeit widmen. Warum man nichts darüber erfährt." Zumal nicht über die Roma-Partisanen, zu denen auch […] über den Widerstand slowakischer Roma während des Nationalsozialismus (hier der Trailer). Apolena Rychlíková unterhält sich mit der Regisseurin Vera Lacková, die, selbst Romni, in einer filmischen Spurensuche ihrer eigenen Familiengeschichte nachgeht und immer wieder die NS-Zeit auch mit der Gegenwart und aktuellem Antiziganismus zwischenblendet. "Das Thema des Roma-Widerstands ist völlig unbekannt" […] Regisseurin tritt im Film auch als Protagonistin auf, in ganz normalen Alltagsszenen in Familie und Freundeskreis - und zeigt so, wie sie tagtäglich, selbst aus dem Munde von Freunden, Vorurteile gegen Roma zu hören bekommt. […]
Magazinrundschau 04.05.2021 […] Auch Tschechien hat seine identitätspolitischen Debatten: Radek Banga, auch als Rapper Gipsy.cz bekannt und beliebt, hat ein Buch über seine Roma-Kindheit geschrieben, die von Armut und häuslicher Gewalt geprägt war. ("Mir ein Tablett nehmen zu können und durch die Durchreiche Essen und Trinken zu bekommen, war der Höhepunkt meines Lebens", beschreibt er zum Beispiel den Moment, als er sich für sein […] alle - Familien würde ihre Kinder nur finanziell ausnutzen. Die Veröffentlichung seines Buchs hat deshalb großen Gegenwind hervorgerufen: Kritiker meinen, es zementiere die Vorurteile gegen Sinti und Roma und würde Populisten und Rassisten in die Hände spielen. Lucie Jarkovkská verteidigt das Buch und betont, dass es keine soziologische Studie, sondern ein persönlicher Bericht sei. "Bangas Lebensbeichte […] schmerzvolles Kapitel aufgeschlagen, das neben den gesamtgesellschaftlichen Problemen auch die Selbstreflexion innerhalb der Community berührt. Lucie Jarkovkská meint, mehr noch als ein erfolgreicher Roma-Musiker sei gerade diese Debatte ein Zeichen von Emanzipation.
Eine Kostprobe von dem Musiker Gipsy.cz? Hier das von John Travolta inspirierte "Zigulik":
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Magazinrundschau 20.09.2016 […] Die Sängerin Ida Kelarová, die selbst halb Romni ist, musste auf einem ihrer Musiksommerkurse für Roma-Kinder Anfeindungen und Aggressionen aus der Nachbarschaft miterleben und beklagt im Gespräch den zunehmenden tschechischen Rassismus gegen Roma: "Ja, die Roma-Kinder sollen sich integrieren, aber verlangt nicht von ihnen, dass sie sich assimilieren. Integration bedeutet, dass ich darauf stolz bin […] [tschechischen] Kinder ein Romalied singen könnten. Die Roma haben ausgezeichnete Musikgruppen, großartige Künstler, aber alle gehen ins Ausland, um Musik zu machen. Nicht mal meine Lieder werden hier gespielt, im Ausland bekomme ich Preise und so weiter, aber hier im hiesigen Radio wird es nicht gespielt, weil es nicht tschechisch ist. Die Roma sind nicht Teil der tschechischen Gesellschaft. Fahren […] Fahren Sie auf den Balkan und dort hören Sie sagen 'Unsere Roma'. Das kommt hier nicht vor."
Hier singt sie "Mamo Na Birinav":
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9punkt 16.03.2016 […] Die Roma bilden die einzige Gruppe in der EU, für die eine Art Apartheid-Regeln gilt, kritisiert in der NZZ Karl-Markus Gauß. Wie kann man sie am besten unterstützen? Zum Beispiel, so sein exzellenter Vorschlag, mit einem Buchmessenschwerpunkt zur reichen Literatur der Roma. Dazu gehören für Gauß Lebenszeugnisse einzelner Roma, Märchen und Legenden, Bücher auf Romanes, aber auch die Bücher von Roma-Autoren […] erkundet, gesichtet und in großer Zahl ins Deutsche übersetzt wird. Es wäre durchaus erwünscht, wenn auch Buchmessen in anderen Ländern einmal die Roma-Literatur ins Zentrum ihres Programms rückten. Mögen die Buchmessen verschiedener Länder darin wetteifern, Roma-Literatur in ihre Sprachen zu übersetzen!"
Außerdem: Bilder shoppen geht Bernd Müllender für eine taz-Reportage mit dem Generaldirektor der Brügger […] Roma-Autoren, die "auf Ungarisch oder Serbisch, auf Französisch, Spanisch oder Bulgarisch" oder einer anderen Sprache schreiben. Gauß verbindet damit "etliche Absichten und Hoffnungen: etwa dass die Roma-Literatur, die in vielen Ländern und mehreren Sprachen entsteht, im großen Überblick gesammelt und an einem renommierten, beachteten Ort der Literatur, vielleicht der Leipziger Buchmesse, versammelt werde […]
Magazinrundschau 22.02.2015 […] Out) über eine junge Roma-Frau in Tschechien die meisten Auszeichnungen abgeräumt. Kamil Fila verteidigt den Film gegen Vorwürfe, er sei nur wegen des politisch korrekten Themas so gut weggekommen. ""Cesta ven" ist gerade kein tendenziöser Film. Er erschafft keinen primitiven Feind, hetzt niemanden auf, zeigt keine Schwarz-Weiß-Sicht der Welt. Er ermöglicht es uns im Gegenteil, Roma als Menschen, nicht […] melden sich ja jene zu Wort, die den Film gar nicht gesehen haben -, sondern vor allem die eigene Angst: So wie die Roma, die sich derzeit am Rande der Gesellschaft befinden, könnten wir auch enden. Und es ist recht wahrscheinlich, dass mehr weiße Tschechen diesen Status erleben werden als Roma. Nur fehlt ihnen noch das letzte Stigma, die andere Hautfarbe." […]