Abbas Maroufi

Fereydun hatte drei Söhne

Roman
Cover: Fereydun hatte drei Söhne
Edition Büchergilde, Frankfurt am Main 2016
ISBN 9783864060717
Gebunden, 350 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Persischen von Susanne Baghestani. Von schweren Zerwürfnissen erschütterte Familien geraten an ihre Grenzen. So auch Familie Amani, die Abbas Maroufi stellvertretend porträtiert. Einer der Söhne, der Kommunist Madjid, ist aus seiner Heimat geflohen und begegnet als Patient einer Aachener Nervenheilanstalt seiner Vergangenheit. Einer Zeit, in der er und seine Brüder sich gegen den Willen des Vaters politisierten: Assad schloss sich Chomeinis Organisation an und besetzte innerhalb kürzester Zeit wichtige Ämter, Said wurde Mitglied der Mudschaheddin und Iradsch, dem inhaftierten "Revolutionsfeind", droht die Hinrichtung. Maroufis Stil ist prägnant. Alles ist eins, Erzählebenen gehen nahtlos ineinander über. Folgen wir gerade noch einer Unterhaltung Madjids mit einem Mitpatienten, sitzen wir im nächsten Satz in einem Wagen, der den Geflüchteten zurück in den Iran bringen soll.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.12.2016

Andreas Platthaus liest Abbas Maroufis erstmals auf Deutsch erscheinenden Roman von 2004 mit Begeisterung. Ein Buch der Flüchtlinge ist es für Platthaus, da der Autor hier bittere eigene Erfahrungen exemplarisch zu einem Einblick in die gespaltene Seele eines nie wirklich in Deutschland Angekommenen verdichtet. Das Motiv der Verzweiflung erkennt Platthaus als zentral, wenn Maroufi seinem zwischen Iran und Deutschland hin- und hergerissenen Protagonisten folgt durch sein beschädigtes Leben.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 06.12.2016

Angela Schader liest Abbas Maroufis Roman aus dem Jahr 2004 mit Faszination. Obgleich der vielschichtige, "eingedunkelte" Text es ihr ganz und gar nicht leicht macht und sie sich zum besseren Verständnis über die islamische Revolution und ihre Folgen schlau machen muss, empfiehlt sie die Lektüre. Wie der Autor mit einem zwischen Zeiten und Orten wechselnden, laut Schader mitunter surrealen Szenario zwischen Faktennähe und Überhöhung die iranische Revolution genau abbildet als Geschichte von Verirrung und Verrat, findet die Rezensentin bemerkenswert. Eine bittere Geschichtslektion in der angemessenen Form, meint sie.