Alma M. Karlin

Einsame Weltreise

Cover: Einsame Weltreise
Aviva Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783932338755
Gebunden, 400 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Jerneja Jezernik. Am 24.11.1919 bricht Alma Karlin zu ihrer Weltreise auf, die sie in den folgenden acht Jahren durch fünf Kontinente führen sollte. Durch ihre Reiseerlebnisbücher, die sie nach ihrer Heimkehr nach Cilli (slowenisch Celje) verfasst, wird sie zu einer der berühmtesten und meistbewunderten europäischen Reiseschriftstellerinnen.In "Einsame Weltreise" beschreibt Karlin die ersten vier Jahren ihrer Weltumrundung. Von Europa aus fährt sie - ihre Schreibmaschine "Erika" im Gepäck - nach Südamerika, von dort weiter über Kalifornien und Hawaii nach Japan, dem erklärten Ziel ihrer Reise, und nach China. Das erste Reisebuch endet mit Karlins Aufenthalt in Hongkong. "Mein Bericht ist indessen nicht allein ein Anführen von Blumen, die ich gemalt und Häusern, die ich bewohnt, oder Ländern, die ich bereist habe, sondern er zeigt auch die Wirkung, die eine solche Reise auf das Gemüt einer Frau ausübt."Im Gegensatz zu anderen Reisenden finanziert sie ihre Weltreise als Dolmetscherin und Sprachlehrerin und lebt in einfachen Unterkünften abseits der damals für Europäer üblichen Ziele. Ihr ironisch-kritischer Ton und ihr Blick für den Alltag und die sozialen Gefüge der von ihr besuchten Länder zeichnen Karlins Reisebuch aus.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.11.2019

Als Frau, die von 1919 an mit wenig mehr als einer Schreibmaschine unterm Arm eine achtjährige Weltreise unternimmt, musste Alma M. Karlin immer wieder große Hürden überwinden, staunt die beeindruckte Rezensentin Annina Bachmeier. Der Kritikerin zufolge entstand aus ihren Erfahrungen ein plastischer, leicht zu lesender Reisebericht, der oft selbstironisch und nie beschönigend sei. Allerdings legt Karlin laut Bachmeier auch unbewusst Zeugnis von einem "europäischen Überlegenheitsgefühl" ab, denn sexuelle Belästigung von Nicht-Europäern führt sie grundsätzlich auf deren wilde Natur zurück. Weil das imperialistische Denken damals so offensichtlich die Norm war, wirkt es heute implizit noch so stark fort, sinniert die Rezensentin.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 09.08.2019

Alma M. Karlin reiste zwischen 1919 und 1927 von der Steiermark aus zunächst durch Europa, dann durch Südamerika und dann durch Asien, um Reisefeuilletons zu schreiben, erzählt Rezensentin Katrin Hillgruber. Die Kritikerin bewundert den Mut der unerschrockenen Autorin, die als eine der ersten weiblichen Weltreisenden hauptsächlich dank "Bienenfleiß, Selbstdisziplin und einem zähen Magen" reüssiert habe. Ihre Berichte lesen sich laut Hillgruber wunderbar plastisch, weshalb die Rezensentin die Neuauflage für ein wahres "Lektüreglück" hält, auch wenn sie ihr zufolge an vielen Stellen thematisiert, wie Karlin von Männern belästigt und bedroht wurde.