Anat Feinberg

George Tabori

Cover: George Tabori
dtv, München 2003
ISBN 9783423310673
Taschenbuch, 192 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Mit der Aufführung seines Theaterstück "Kannibalen" in Berlin 1969 wurde George Tabori, geboren 1914 in Budapest, in Deutschland mit einem Schlag bekannt. Mittlerweile wird er mit Ehrungen überhäuft und gilt als der bedeutendste jüdische Theatermacher, der auch die heikelsten Themen mit Witz und Humor behandelt. Der gebürtige Ungar, dessen Vater in Auschwitz starb, war in 17 Ländern zu Hause, spricht mehrere Sprachen und schrieb alle seine Werke auf englisch. Er war Kellner, Journalist, Geheimdienstagent, Drehbuchschreiber in Hollywood und Romanautor, bevor er sich schließlich dem Theater zuwandte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.05.2004

Die George-Tabori- Biografie der israelischen Literaturwissenschaftlerin Anat Feinberg hat Irene Bazinger alles in allem gut gefallen. Die Autorin schildere darin gleichermaßen "wohlwollend wie nüchtern" das interessante Leben Taboris, wobei es ihr gelinge, auch den historischen Kontext seines künstlerischen Werks zu erhellen, so die zufriedene Rezensentin. Sie hebt lobend auch die Anmerkungen, die Zeittafel, das Werkverzeichnis, die "beredte" Fotoauswahl sowie das "solide" Literaturverzeichnis des Buches hervor, das insgesamt ein "facettenreiches" und "präzises Porträt" Taboris zeichnet, wie Bazinger betont. Allein das "hölzerne Trockendeutsch" des Buches findet die Rezensentin bedauerlich und sie urteilt deshalb abschließend: "Schlecht zu lesen, gut zum Nachschlagen".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.12.2003

Was den Sachgehalt angeht, hat der Rezensent Peter Roos gegen dieses Bändchen aus der Portrait-Reihe bei dtv gar nichts einzuwenden: Man werde - von kleinen "Sachfehlern" abgesehen - zuverlässig informiert, das sei schon ein "nützliches Sachbuch". Aber ach: Das Lektorat - so es existierte - habe der Autorin keinen Gefallen getan, indem es ihr "formalhaftes und klischiertes Auslandsdeutsch" nicht zurechtgeschliffen habe. Und gar nicht schön findet der Rezensent auch die Vorgaben der Buchreihe, die dazu führen, dass bunte Kästchen und sinnlose Bilder den Text verunstalten. Ein Band, scheint es, den der Rezensent mit größerer Freude wieder weggelegt als in die Hand genommen hat.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 21.06.2003

Eine wohltuend nüchterne Biografie habe die Literaturwissenschaftlerin Anat Feinberg mit ihrer Tabori-Monografie geliefert, freut sich Paul Jandl. Tabori selbst habe seine Lebenserzählungen beständig ausgeschmückt, so dass es Zeit für eine solche Biografie war, die sich nicht mit Lobhudelei begnügt, sondern auch die Misserfolge Taboris vermerke, wobei die Darstellung von Leben und Werk ein überaus lesenswertes Ganzes bilde, vermerkt der Rezensent in seiner Kurzkritik.