Andreas Eckert (Hg.), Shalini Randeria (Hg.)

Vom Imperialismus zum Empire

Nicht-westliche Perspektiven auf Globalisierung
Cover: Vom Imperialismus zum Empire
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783518125489
Taschenbuch, 339 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Afrika, Asien und Lateinamerika blicken auf eine lange Geschichte der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Globalisierung zurück. Für all diese Kontinente stand die erste Begegnung mit dem Westen im Zeichen von Eroberung, Ausbeutung und Imperialismus. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden dort formal unabhängige und souveräne Staaten. Heute sind sie mit der "zweiten Globalisierung", die Michael Hardt und Toni Negri in "Empire" analysierten, konfrontiert. Anhand von aktuellen Beispielen zeigen die Autoren, daß dieser Prozess entgegen der vorherrschen Meinung nicht zu einer weltweiten Angleichung der Lebensbedingungen führt.
Mit Beiträgen von Andreas Eckert und Shalini Randeria, Frederick Cooper, Kevin C. Dunn, Teivo Teivainen, Ivan Krastev, Timothy Mitchell, Shalini Randeria, Robert Wade, Nancy Scheper-Hughes und Vinh-Kim Nguyen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.12.2009

Ein ganz hervorragendes Buch zur Globalisierungskritik erblickt Rezensent Detlev Claussen in dem von Shalini Randeria und Andreas Eckert herausgegebenen Sammelband "Vom Imperialismus zum Empire". Die Auswahl der Texte scheint ihm, anders als bei vielen ähnlichen Bänden, exzellent. Schon die Einleitung der Herausgeber verbindet für Claussen bestechend historische Kenntnis und soziologische Gegenwartsanalyse. Randeria und Eckert gelingt es in seinen Augen, gesellschaftliche Widersprüche zu formulieren und dabei neue Einsichten für eine "demokratische Kritik der Gegenwartsgesellschaften" zu liefern. Lobend hebt er die drei Studien von Teivo Teivainen, Ivan Krastev und Timothy Mitchell über IWF und Weltbank hervor. Statt verschwörungstheoretischer Anklage analysieren sie für ihn klar die Widersprüche zwischen Anspruch auf internationale demokratische Kontrolle und neoliberaler ökonomischer Praxis, die an einen katastrophalen Endpunkt gelangt sei. Auch die weiteren Beiträge des Bandes haben Claussen rundum überzeugt. Sein Fazit: ein Band, der dem "Gejaule über die Schlechtigkeit der Welt endlich fundiertes Wissen entgegensetzt".