Astrid Sy

Nenn keine Namen

Roman (Ab 15 Jahren)
Cover: Nenn keine Namen
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2023
ISBN 9783836961813
Gebunden, 500 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Amsterdam 1942. Heimlich schmuggeln Rosie, Kaat und die anderen jüdische Kinder aus der Kinderkrippe, um sie vor der drohenden Deportation zu bewahren. Sie bringen sie zu Untertauchadressen im ganzen Land. Ihren wirklichen Namen dürfen die Kinder von nun an nicht mehr sagen. "Nenn keine Namen. Vergiss, wer du bist!", schärfen die jungen Leute ihnen ein. Die Arbeit im Widerstand ist anstrengend und gefährlich, doch es gibt kein Zurück.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 29.01.2024

Beeindruckt zeigt sich Kritiker Christoph Vormweg von dem Jugendroman der Niederländerin Astrid Sy, der sich zwei weiblichen Widerstandskämpferinnen während der deutschen Besatzung widmet. Die Jüdin Rosie arbeitet in einer jüdischen Kinderkrippe, in der sie immer wieder Kinder für die Deportation "reisefertig" machen muss, doch irgendwann ist für sie der Punkt erreicht, an dem sie in den Widerstand geht. Ebenso für die Studentin Kaat, erfahren wir. Für einige der Kinder können Pflegefamilien gefunden werden, für viele andere nicht - die Autorin schont ihr Lesepublikum nicht mit diesem Buch, das auf gründlichen Recherchen beruht, wie Vormweg lobend anerkennt. Ein "aufwühlender, realitätsnaher Roman", schließt er.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 02.11.2023

Schwer beeindruckt ist Rezensent Markus Flohr von dem auf historischen Tatsachen beruhenden Roman der niederländischen Historikerin Astrid Sy: Die Geschichte setzt ein mit einer Razzia in Amsterdam im Juli 1942: die Protagonistin Kaat beobachtet, wie eine Mutter verzweifelt versucht, ihr Baby zu retten. Das weckt in ihr Fragen danach, was die deutschen Besatzer vorhaben und führt in Konsequenz dazu, dass sie Teil einer Widerstandsgruppe wird, die jüdische Kinder aus einer vom durch die Nazis eingesetzten Judenrat verantworteten Krippe rettet und zu Pflegeeltern bringt, erfahren wir. Neben der Widerstandsgeschichte webt Sy noch einen Handlungsstrang ein, der sich den Kinderschwestern und ihren Schützlingen widmet, auch wenn letztere manchmal etwas blass bleiben, wie Flohr einräumt, auch eine Liebesgeschichte entwickelt sich. Dem Kritiker gefällt besonders, dass die Autorin sich auf verbürgte Ereignisse stützt und ihren Figuren dennoch "literarische Freiheiten" zugesteht - dadurch entwickelt sich ein "Sog des Geschehens", dem er sich kaum entziehen kann.