Bernd Lichtenberg

Kolonie der Nomaden

Roman
Cover: Kolonie der Nomaden
Rowohlt Verlag, Reinbek 2010
ISBN 9783498039226
Gebunden, 222 Seiten, 17,95 EUR

Klappentext

Ein Tag und eine Nacht vor der Beerdigung des Großvaters. Die engsten Angehörigen kommen zusammen und mit ihnen Geschichten, die vergangen, aber längst noch nicht abgeschlossen sind. Jeder wird sich seinen Ausflüchten stellen müssen, auch wenn er dabei Gespenster sieht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2010

Der Knalleffekt kam ganz zum Schluss, bis dahin hielt der Debütroman des Drehbuchautors Bernd Lichtenberg ("Good Bye, Lenin!") die Rezensentin Gisa Funck hin als Kammerspiel über eine Familie, die sich zur Beerdigung des Großvaters zusammenfindet, über ihre Lügen und Maskeraden: Der Sohn hat längst sein Studium aufgegeben, die Mutter ein Verhältnis mit dem Pfleger des Schwiegervaters, und der Vater immer nur die Lücke geschlossen, die sein verschwundener Bruder hinterlassen hat. Den unheilvollen Schatten über dem Ganzen, die "Leiche im Keller", der Funck zufolge einen Familienroman kennzeichne, sucht sie, aber sie findet ihn nicht. Dagegen sieht sie in dieser Familie die Angst vor einem Schrecken regieren, der noch gar nicht eingetreten sei. Die Rezensentin bei der Stange gehalten hat vor allem eine in den "filmschnittartig" montierten Kapiteln "thrillerhafte Spannung" in diesem Familienpsychogramm, das laut Funck mit wohl vertrauten Ängsten aus einer Wettbewerbsgesellschaft spielt, die umso gruseliger werde, je undurchsichtiger ihre Erfolgskriterien.
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