Max Annas

Die Mauer

Thriller
Cover: Die Mauer
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2016
ISBN 9783499271632
Kartoniert, 224 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Moses möchte nur eins: Nach Hause. Raus aus der sengenden Hitze, raus aus dem verlassenen Vorort, in dem gerade sein alter Toyota liegen geblieben ist. Zu Freundin Sandi und einem kühlen Bier. Aber die Straßen sind wie leergefegt, niemand ist in Sicht. Moses hofft, in der nahe gelegenen Gated Community Hilfe zu finden. Dort, in der Welt der Weißen, ist schließlich alles geregelt. Doch: Dort drinnen ist er erst recht ein Außenseiter. Und er begeht einen Fehler ... Zur selben Zeit sind auch Nozipho und Thembi innerhalb der Mauern unterwegs, sie verdienen ihren Unterhalt mit Diebstählen. Was sie nicht wissen: Ausgerechnet in dem Haus, in dem sie Beute zu machen hoffen, wurde gerade erst ein weit größeres Verbrechen verübt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.07.2016

Rezensent Fritz Göttler hat über Max Annas zweiten Roman nicht allzu viel zu berichten. Es geht um Eindringlinge im weitesten und zwei Schwarze gefangen in einer gated community Südafrikas im engeren Sinn. Wie gelangt man unbeschadet wieder hinaus, ist die Frage, die den Autor und seine Geschichte umtreibt und die typische Verhaltensmuster und eine ebensolche Dynamik an den Tag bringt, wie Göttler erklärt, Vorurteile, Aversionen, Rassenhass und am Ende einen blutigen Slapstick.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 30.07.2016

Rezensent Elmar Krekeler erlebt einen komischen Tag in einer gated community in Südafrika mit Max Annas Thriller. Ein schnelles, ein gefährliches Buch, warnt er den Leser. Aber auch eins, mit dem sich viel über Südafrika lernen lässt, viel und schnell, über den Rassismus, Jäger und Gejagte, meint er. Annas filmische Erzählweise mit schnellen Schnitten, Perspektivwechseln und pfeilgerader Sprache scheint ihm gut zur rasanten, ultrabrutalen Handlung zu passen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 16.07.2016

Christiane Müller-Lobeck fühlt sich mit Max Annas' Thriller an Sam Peckinpah, Quentin Tarantino und die Coen-Brüder erinnert, derart rasant wechselt der Autor zwischen Tragik und Komik in seiner Geschichte einer einzigen Nacht, in der das Verhältnis von Schwarz und Weiß überdeutlich in atemlosen Sätzen "knackig" verhandelt wird. Was wie ein Horrorfilm am Rand einer Gated Community in Südafrika beginnt, endet als Hatz auf einen Unschuldigen, der hundert Jahre Apartheid und der genaue Blick des Autors auf die Verhältnisse eingeschrieben sind, wie Müller-Lobeck anerkennend erklärt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.06.2016

Südafrika ist bei Krimi-Lesern ein beliebtes Setting, auch der deutsche Autor Max Annas lässt seine Romane in Kapstadt spielen. Seinen neuen Thriller "Die Mauer" verlegt er in eine Gated Community, in die sich unvernünftigerweise zwei Einbrecher wagen. Leider kommen sie aus dem Hochsicherheitsareal nicht mehr so leicht heraus, wie Rezensentin Sylvia Staude den Plot anreißt. Was etwas komödiantisch beginnt, entwickelt bald eine ziemlich furiose Dynamik, versichert die Rezensentin, die den Roman mit seinen filmischen Schnitten und Perspektivwechseln "hinreißend elegant konsturiert" findet, "leichtfüßig, aber nicht leichtgewichtig". Denn Thema ist natürlich der Rassismus, auch wenn Annas ihn nie direkt zum Thema mache.
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