Christa-Maria Zimmermann

Gefangen im Packeis

Die abenteuerliche Fahrt der Endurance (ab 12 Jahre)
Cover: Gefangen im Packeis
Arena Verlag, Würzburg 2000
ISBN 9783401050249
Gebunden, 320 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Im Oktober 1914 bricht der britische Forscher Shackleton mit dem Expeditionsschiff Endurance zu einer Forschungsreise in die Arktis auf. An Bord seines Schiffes befindet sich der 16jährige Perce Blackborrow. Doch bevor die Expedition das arktische Festland erreicht, wird das Schiff vom Eis eingeschlossen. Erst 635 Tage später kehren die Expeditionsteilnehmer nach Hause zurück. Wie die Männer im Eis überleben und schließlich gerettet werden, wird aus der Sicht des Jungen erzählt, der viele der beschriebenen Ereignisse tatsächlich erlebt hat.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.07.2000

Die Lektüre dieses Buches hat Hans Memminger in seiner Ansicht bestätigt, dass das Leben im Allgemeinen "die spannendsten Geschichten" schreibt. Dies gilt für ihn insbesondere für Expeditionsabenteuer wie die Geschichte um den Antarktisforscher Sir Ernest Shackleton und seiner Crew, die 1914 den Südpol erforschen wollten und dabei nur knapp mit dem Leben davongekommen sind. Christa-Maria Zimmermann habe nun in ihrem Roman diese Expedition aus der Perspektive eines jungen blinden Passagiers erzählt, den es wirklich gegeben hat, und der nach seiner Entdeckung als Küchenjunge auf der Endurance arbeitete. Durch diese Perspektive sieht Memminger sogar "die Intensität des Originalberichts" noch übertroffen. So leide der Leser wirklich mit, wenn etwa der Protagonist mit dem Schlafsack in eisiges Wasser fällt oder seine erfrorenen Zehen verliert. Beeindruckt zeigt sich Memminger auch, wie sehr die "mentale Stärke" der ums Überleben kämpfenden Männer deutlich wird. Zusammen mit den Originalfotos ist ein fesselndes Buch gelungen, so der Rezensent, das "Appetit auf weitere Arktisliteratur" weckt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.03.2000

In einer Sammelrezension bespricht Simone Leinkauf die folgenden drei Abenteuerbücher:
1) Jürgen Seidel: "Young Nick und die Verschwörung auf der Endeavour"
Vor zehn Jahren veröffentlichte der Autor schon ein Buch über "die erste Weltumseglung des James Cook", - jetzt geht es um dieselbe Fahrt nocheinmal, aber diesmal aus der Sicht des Schiffsjungen Nick. Von den vielfältigen Bedrohungen durch die Brutalität der Schiffmannschaft zu lesen, so die Rezensentin, scheint ihr manchmal für die vom Verlag vorgeschlagene Altersklasse ab 12 "nicht unbedingt geeignet". Aber sie lobt die im Buch "konsequent beibehaltene" Erzählperspektive des Jungen, der während dieser Reise "zu einem jungen Mann heranwächst".
2) Christa-Maria Zimmermann: "Gefangene im Packeis"
Um die Südpolexpedition der legendären "Endurance" und wiederum die Perspektive eines Jugendlichen auf das Geschehen geht es in diesem von den historischen Fakten inspirierten Roman. Der Akzent liegt hier mehr auf der Bedrohung aller von außen, und damit auch auf Bewältigung und Solidarität. Aber, so merkt Leinkauf an, die Mannschaft einer Arktis-Expedition bestand eben auch nicht aus wüsten Abenteurern, sondern zumeist aus ausgewählten Forscher.
3) Jürgen Bruhn: "Störtebecker"
Der ehemalige Spiegel-Mitarbeiter hat einen "distanzierten" aber dennoch "spannend" zu lesenden "Abenteuerbericht" über den Seeräuber und seine Vitalienbrüder geschrieben, findet die Rezensentin. Sehr gründlich recherchiert ist da alles, nicht zuletzt die Rolle der "Pfeffersäcke" der Hanse, die Störtebecker zunächst für sich einspannten und ihn dann gnadenlos jagten. Auch den sozialkritischen Ideen der Vitalienbrüder wird viel Platz eingeräumt, so dass dies insgesamt nicht nur ein Roman über die legendären Freibeuter geworden ist, sondern auch einer "über die Hoffnung auf ein anderes Leben".