Cornelia Funke

Tintenblut

(Ab 11 Jahre)
Cover: Tintenblut
Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2005
ISBN 9783791504674
Gebunden, 720 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von "Tintenherz" lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Gemeinsam mit Farid geht Meggie in die Tintenwelt, denn sie will den Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den Schönen Cosimo, den Schwarzen Prinzen und seine Bären. Sie möchte die Feen treffen und natürlich Fenoglio, der sie später zurückschreiben soll. Vor allem aber will sie Staubfinger warnen, denn auch der grausame Basta ist nicht weit.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.10.2005

Die Begeisterung, die Cornelia Funke mit ihrem Buch "Tintenherz" beim Lesepublikum ausgelöst hat, wird sie mit der Fortsetzung "Tintenblut" bestimmt auch wecken, da ist sich die Rezensentin sicher. All die Figuren, die den Lesern bereits im letzten Band ans Herz gewachsen sind, trifft man hier wieder, wenn Staubfinger in die "Tintenwelt" zurückkehrt und ihm Meggie und Farid folgen. Leinkauf ist beeindruckt, wie "lebendig" die Autorin ihre fantastischen Figuren schildert und sie gesteht, dass Funkes Bücher, die vom "Zauber des Lesens" handeln, einfach "süchtig machen". "Tintenblut" sei ein Buch zum Lesen, aber auch zum Vorlesen, und so weist Leinkauf noch auf die von Rainer Strecker "kongenial" vorgetragene Hörbuchfassung hin, die für sie ein "pures Vergnügen" war.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.10.2005

Sehr angetan zeigt sich die Rezensentin Angelika Ohland von Cornelia Funkes zweitem Band ihrer Abenteuer-Trilogie. Mit "Tintenblut" sei der Autorin eine würdige Fortsetzung des herrlichen "Tintenherz" gelungen, ein "Abenteuerschmöker" nämlich, der wie ein "Parforceritt durch mittelalterliche Szenerien" anmute: "turbulent, gewalttätig, spannend". Wie Ohland erklärt, liegt dem zweiten Band dasselbe Prinzip zugrunde wie dem ersten: die sonderbare Fähigkeit der kleinen Meggie, sowohl Figuren aus einem Roman ins wirkliche Leben "herauszulesen" als auch Menschen in Romane "hineinzulesen" und aus ihnen Romanfiguren zu machen. Doch während Funke in "Tintenherz" die Macht des Lesers beschwöre, frage sie in "Tintenblut" nach den Spielräumen des Autors, indem sie den Autor Fenoglio in Szene setze - wie dieser beim Schreiben vom Gedanken seiner Allmacht beflügelt ist und wie ihm sein Werk dann doch entgleitet, nicht zuletzt weil seine Figuren ein Wörtchen mitzureden haben, aus der Geschichte heraus- und wieder hereinwollen oder ihren Lauf beeinflussen. Aus dieser Konstellation, so die Rezensentin, ergeben sich lauter "verflixte Fragen", die aber leider nur lose mit den Schicksalskämpfen der Figuren verbunden werden. Auch, dass Funke in der Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse einer "berechenbaren Dramaturgie" folgt, hat der Rezensentin ein wenig missfallen, doch sieht sie beides lediglich als "kleine Schwächen eines großartigen Romans" an.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.09.2005

Konrad Heidkamp nutzt die Veröffentlichung des zweiten Teils der "Tintenherz"-Trilogie, um Cornelia Funke in Los Angeles zu besuchen und erfährt nebenbei, dass diese von "Time" neben Papst Benedikt XVI. und Michael Schumacher unter die drei einflussreichsten Deutschen gewählt wurde. Dessen bestärkt, feiert der Rezensent sie als "Amerikas bekannteste Deutsche" und bescheinigt Funke, dass sie mit dem Leben und Tod ihrer Figuren jongliere, "wie es lange kein deutscher Erzähler gewagt hat". Nach dem weltweiten Erfolg von "Tintenherz" nun also die Fortsetzung, in der, lesen wir, in mittalterlicher Kulisse die Allmacht des Erzählers Staubfinger unbremsbar wird und ihn schließlich in sein eigenes Buch einschließt. Heidkamp wartet erfreut auf die anstehende Verfilmung der Kinderbuch-Trilogie und ist hingerissen von der Mischung aus "Fabulierlust und Wirklichkeitssinn", die seiner Meinung nach den Reiz Funkes Geschichten ausmachen.
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