Daniel Defoe

Die Pest zu London

Das Psychogramm einer Massentragödie. 1 CD
Cover: Die Pest zu London
Audio Verlag, Potsdam 2002
ISBN 9783898131827
CD, 14,95 EUR

Klappentext

78 Minuten Laufzeit. Hörspielbearbeitung Sebastian Coy. Sprecher: Gert Westphal. Als 1664 die Pest in London ausbrach, war Daniel Defoe (ca. 1660-1731), der spätere Autor von "Robinson Crusoe" und Kritiker seiner Zeit, ein Kind von höchstens fünf Jahren. Bis in die grausigen Details lässt er, viele Jahre später, einen Ich-Erzähler den Verlauf der Epidemie rekonstruieren. Genau protokolliert er die Totenzahlen, Angst und Hoffnung unter den Menschen. Der Augenzeuge berichtet das ganze Ausmaß des Leidens, läuft, den Zuhörer bei der Hand nehmend, durch die Straßen: "Man kann wohl sagen, dass ganz London in Tränen schwamm... später stumpften sich die Herzen ab."

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 30.03.2002

Im Jahr 1960 hatte Radio Bremen mit Gert Westphal eine Hörspielfassung von Daniel Defoes fiktivem Tagebuch "Die Pest zu London" produziert, das 1722 erschienen ist und die große Pest-Epidemie des Jahres 1664 thematisiert hatte, berichtet Jens Bisky. Die Hörspielfassung liegt nun als Hörbuch vor, von Westphal, wie nicht anders zu erwarten, schwärmt der Rezensent, "glänzend gesprochen". Die Grundstruktur von Defoes Band sei erhalten geblieben, informiert Bisky, obwohl vieles - Statistiken, Anekdoten und Ratschläge Defoes - gekürzt worden sei. Auf Musik oder "allegorischen Greuelschwulst" sei konsequent verzichtet worden, so der Rezensent. Stattdessen erzähle ein "mitfühlender, sorgfältig prüfender und glaubensfester Mann" über das Leben der Familien, über Sterbelisten und Novellen, die die Katastrophe begleitet hatten. Das Hörbuch hat Bisky an einen Botenbericht erinnert, und der sei ja bekanntermaßen, so der Rezensent, die älteste Form der Schilderung von schlimmen Begebenheiten.
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