Daniela Hättich

meine augen durch deine

Prosa und Lyrik
Cover: meine augen durch deine
Haymon Verlag, Innsbruck 2002
ISBN 9783852183954
Gebunden, 127 Seiten, 14,40 EUR

Klappentext

Um eine uralte, aber immer aktuelle Frage kreisen die Gedichte und Prosatexte von Daniela Hättich in ihrem Debutband. Die Frage nämlich, was es denn sei, dieses Zu-sich-selber-Kommen des Menschen, modern ausgedrückt: diese Selbstfindung, Selbstverwirklichung. Eine Ausflucht? Eine Flucht vor der Wirklichkeit? Egoismus? Oder doch das eigentliche Menschsein? Dieser eindeutige gedankliche Mittelpunkt ändert nichts an der Vielfalt der Themen, die angeschnitten, sozusagen auf ihren Gehalt "abgeklopft" werden, und an der Vielfalt der Perspektiven.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.04.2003

Schon mit der verlegerischen Entscheidung, in diesem Debütband Prosastücke mit Gedichten zusammen zu publizieren, ist Samuel Moser nicht glücklich, zumal er findet, dass die Autorin "keine Doppelbegabung" darstellt. Ob er ihre Talente eher in der Prosa oder der Lyrik sieht, wird indes auch nicht recht deutlich, da er an beiden Textsorten etwas auszusetzen hat. Bei den Gedichten beklagt er nicht nur das "Bekenntnishafte", sondern auch die Handhabung des Handwerklichen. An Stilmitteln habe die österreichische Autorin alles aufgeboten, "was des Deutschlehrers Herz begehrt", spottet der Rezensent. Dabei findet er allerdings nicht alles gelungen und manches mutet ihm gar wie ein "Legostein"-Bausatz an. Mit der Prosa ist Moser allerdings auch nicht recht zufrieden; sie ist ihm insgesamt zu lyrisch und zu voll von "subjektiver Betroffenheit". Nur wenn sich, an wenigen Stellen im Buch, Hättich aus ihrem "moralisierenden Ästhetizismus" herauswagt und eine distanziertere, nüchterne Schreibweise pflegt, erkennt der Rezensent das Potential, das in ihr steckt.
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