Christoph W. Bauer

Aufstummen

Roman
Cover: Aufstummen
Haymon Verlag, Innsbruck 2004
ISBN 9783852184609
Gebunden, 143 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

"Aufstummen" spielt in 33 Sequenzen die Einsamkeit einer Zweierbeziehung durch, der eigentlich schon lange der Text fehlt, sich Kommunikation nur in den isolierten Kopfwelten von SIE und ER abspielt und die Vision von Liebe zur müden Realität geworden ist. Die Sprache selbst vermag den Alltag nicht mehr als zusammenzuhalten. Dieser einsamen Zweisamkeit nähert sich ein erzählerisches Ich mit cinematographischem Blick, ohne aber die selbstgewählte Distanz zu verringern - oder gar sich selbst näher zu kommen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.05.2005

Christoph W. Bauer, Jahrgang 1968, ist bislang als Lyriker hervorgetreten, der einige exklusive österreichische Literaturpreise eingeheimst hat - und dies völlig zu Recht, findet Franz Haas. Nun legt Bauer einen Kurzroman vor, der ihn ebenfalls, laut Haas, als großen Sprachkünstler bestätigt. "Aufstummen" erzählt vom Ende einer Ehe, nicht aus der Innenperspektive der Beteiligten, sondern aus Sicht eines nicht näher bestimmten Freundes oder Bekannten, der das Elend der Beziehung als "Gedankenlichtspiel" in scharfen Momenten aufleuchten lässt. Dass man das Verhältnis des Ich-Erzählers zu dem Paar nicht näher erfährt, oder erst fast am Schluss, stört Haas ein wenig, das sei ihm etwas zu viel Verrätselung, bekennt er. Aber Bauer geht es wohl nicht ums Geschichtenerzählen, spekuliert der Rezensent, sondern um die Arbeit, das Jonglieren mit der Sprache, die er in einen "Kopffilm" verwandele, so Haas. Das sei gelegentlich mehr gespreizt als poetisch, aber insgesamt ein "großartig komponierter Text von wortkarger Eleganz".
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