Daron Acemoglu, James A. Robinson

Warum Nationen scheitern

Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut
Cover: Warum Nationen scheitern
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2013
ISBN 9783100005465
Gebunden, 608 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Warum sind Nationen reich oder arm? Starökonom Daron Acemoglu und Harvard-Politologe James Robinson geben eine Antwort auf diese grundlegende Frage. Anhand zahlreicher, faszinierender Fallbeispiele - von den Conquistadores über die Industrielle Revolution bis zum heutigen China, von Sierra Leone bis Kolumbien - zeigen sie, mit welcher Macht die Eliten mittels repressiver Institutionen sämtliche Regeln zu ihren Gunsten manipulieren - zum Schaden der vielen Einzelnen. Ein spannendes und faszinierendes Plädoyer dafür, dass Geschichte und Geographie kein Schicksal sind. Und ein überzeugendes Beispiel, dass die richtige Analyse der Vergangenheit neue Wege zum Verständnis unserer Gegenwart und neue Perspektiven für die Zukunft eröffnet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.06.2013

Nicht vollständig überzeugt scheint Tim Neshikov von den Krisenerklärungsversuchen der beiden Autoren Daron Acemoglu und James A. Robinson zu sein. Allerdings gibt er zu, dass die Autoren den Anspruch einer Erklärung auch gar nicht formulieren. Vielmehr sei der ihnen von Zeitungen, wie der New York Times, angedichtet worden. Was das Buch dagegen leistet, erklärt der Rezensent so: Es versucht, bisherige Thesen zur Entstehung von Armut zu widerlegen (das Klimaragument z. B.). Historische Anekdoten und Ungenauiglkeiten kann der Rezensent da verschmerzen. Dass der Band keine Antwort darauf gibt, wann eine Nation als gescheitert gilt, empfindet Neshikov hingegen als Mangel.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.03.2013

Trotz einiger Ungenauigkeiten liebäugelt Elisabeth von Thadden vorsichtig mit Daron Acemoglus und James A. Robinsons "Warum Nationen scheitern". Was die beiden Autoren auf sechshundert Seiten mit zahlreichen Fallbeispielen zu belegen suchen, lässt sich im Grunde auf ein paar Sätze herunterbrechen, erklärt die  Rezensentin: Machteliten sind schlecht für den gesellschaftlichen Wohlstand, Bürgerrechte sind gut. Nur wenn die Regierung den Bürgern Rechenschaft schuldet und verschiedene Interessen berücksichtigt werden, kann die Mehrheit des Volkes ihre wirtschaftlichen Chancen nutzen: Eigentums- und Vertragsrechte müssen her und eine funktionierende Justiz, fasst von Thadden zusammen. Jede Politik, die sich diesem Ziel verschreibt, nennen die Autoren "inklusiv", jede, die ihm zuwider handelt "extraktiv". So sympathisch die Rezensentin diese Hymne auf die "Wirksamkeit politischer Institutionen im Rechtsstaat" auch findet, bleibt ihr doch einiges zu unscharf: Ökonomie und Demokratie scheinen bei Acemoglu und Robinson zusammenzufallen. Auch wird der demokratische Engpass auf europäischer Ebene ebenso unterschätzt wie, wenigstens in der Geschichte Deutschlands, die enge und oft erfolgreiche Zusammenarbeit der Wirtschaft mit autoritären Regierungen.